Die Techno-Trendsetter

In Tosters leitet Bernhard Zangerl mit seinem Kollegen Werner Elender eine Weltfirma: Bachmann electronic.
Feldkirch. (tmh) Es war kein Scherz: Am 1. April 1970 gründete Gerhard Bachmann in der Garage seines Elternhauses in Feldkirch-Tosters seine Firma. Die Bachmann electronic GmbH. Der Elektronikfreak und Erfinder wusste, dass er seiner Zeit voraus war, und spürte, dass er damit unternehmerischen Erfolg haben würde.
45 Jahre später: Gerhard Bachmann ist immer noch Eigentümer der einstigen „Kellerfirma“. Das Betriebsgebäude umfasst mittlerweile 6500 Quadratmeter Büro- und Produktionsfläche. Schulungs- und Veranstaltungsräume sowie eigenes Restaurant inklusive. 300 Menschen gehen hier täglich ein und aus und freuen sich, Teil eines weltweit erfolgreichen Electronik-Imperiums zu sein.
Einer davon ist Bernhard Zangerl. Der 49-jährige Tiroler – er fährt jeden Tag mit dem Zug von Landeck nach Tosters – ist gelernter Techniker, war unter anderem Chef der 50-Mann-Entwicklungsabteilung bei Hirschmann und ist seit zehn Jahren bei Bachmann.
Ihm hat Gerhard Bachmann bei seinem schrittweisen Rückzug aus dem operativen Geschäft seit 2006 die Geschäftsführung des Unternehmens anvertraut.
Dazu gehören neben der Entwicklungs- und Produktionszentrale in Feldkirch inzwischen 15 weitere Standorte in den USA, Indien, China, Benelux und Deutschland: Bachmann electronic ist weltweit präsent, beschäftigt 440 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2014 einen Umsatz von 60,6 Millionen Euro.
Neue Geschäftsfelder
„Wir sind mit der Entwicklung wirklich sehr zufrieden“, freut sich Bernhard Zangerl. Neben der Sparte Windkraft (siehe unten) und dem klassischen Maschinenbau, wo man seit vielen Jahren technologischer Trendsetter ist, entwickeln sich auch die neu erschlossenen Sparten „Erneuerbare Energien“ und „Maritim“ prächtig: Die „unkaputtbaren“ und gleichzeitig technisch unerreichten Bachmann-Steuerungen bewähren sich in vielen Schiffen dieser Welt, vom Frachtschiff bis zur Luxusjacht, bestens. Sie sorgen dafür, dass die Ozeanriesen bei jeder Wetterlage „millimetergenau“ gesteuert werden können und dabei Kraftstoff sparen. Elektronik aus Tosters überwacht außerdem mit Spezialsensoren permanent den Zustand von Motor und Getriebe. Treten ungewöhnliche Vibrationen auf, können frühzeitig Wartung oder Reparatur veranlasst werden. Ein Getriebeschaden auf hoher See, der mit immensen Kosten verbunden wäre, kann so vermieden werden.
Ganz besonders freut man sich über die relativ junge Zusammenarbeit mit dem Wolfurter Seilbahnmulti Doppelmayr. „Auch hier wird sich unser System bestens bewähren und beiden Firmen nutzen“, ist Zangerl überzeugt.