Neue Jobs für Lehrlinge
Ab Herbst starten in Österreich vier neue Lehrberufe sowie zwei sogenannte Modullehren.
BERUFE. (dh) Fachkräfte werden fast in jeder Branche gesucht. Eine Forcierung des dualen Ausbildungssystems ist das beste Mittel, um auch in Zukunft über genügend Personal verfügen zu können. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser betonte diese Woche etwa beim ersten Unternehmertreff im Leiblachtal, dass der Stellenwert der Lehre weiter aufgewertet werden soll.
„Es gibt keinen Grund, diese Ausbildung unter den Scheffel zu stellen“, verwies Rüdisser auf die niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Österreich und speziell in Vorarlberg. Ein Grund dafür sei, dass sich rund 50 Prozent der Schulabgänger für eine Lehrausbildung entscheiden.
Hotellerie mit neuem Lehrberuf
Bundesweit werden ab Herbst dieses Jahres vier neue Lehrberufe angeboten. Neu sind die Ausbildung zum Hufschmied, der Lehrberuf der Zimmereitechnik, des Weiteren eine Kombination des Berufsbildes Hafner mit Platten- und Fliesenleger und nicht zuletzt der Hotelkaufmann. Letzteres wurde von der Tourismusbranche lange gefordert, um Lehrlinge praxisgerechter ausbilden zu können. Angehende Hotelkauffrauen und -männer werden etwa im Büro- und Werbungsbereich ausgebildet und in die kaufmännisch-administrativen Tätigkeiten an der Rezeption eingeführt. In Deutschland existiert dieser Ausbildungszweig schon länger.
Im Juni 2015 startete in Österreich mit dem Medizinproduktekaufmann ein weiterer völlig neuer Lehrberuf. Er wurde als befristeter Ausbildungsversuch eingerichtet, der bis zum 30. Juni 2020 begonnen werden kann.
Neben der Neueinführung wurden auch zahlreiche bestehende Lehrberufe für den kommenden Herbst modifiziert. So wurden zwei neue Modullehrberufe eingeführt, bei denen nach dem Baukastenprinzip verschiedene Spezialisierungen möglich sind. Die neue Labortechnik umfasst die Hauptmodule Chemie, Lack- und Anstrichmittel und Biochemie sowie das Spezialmodul Labor-Automatisation. Der Modullehrberuf Mechatronik besteht aus den Hauptmodulen Automatisierungstechnik, Elektromaschinentechnik sowie Büro- und EDV-Systemtechnik – statt bisheriger mechatronischer Einzellehrberufe. Weitere Hauptmodule sind Alternative Antriebstechnik, Fertigungstechnik und Medizingerätetechnik, außerdem gibt es Robotik und SPS-Technik als Spezialmodule.
Weitere Änderungen
Einem „Facelifting“ unterzogen wurden des Weiteren die Lehrausbildungen in den Bereichen Einzelhandel, Geoinformationstechnik, Gold- und Silberschmied und Juwelier, Hafner, Land- und Baumaschinentechnik, Metallurgie- und Umformtechnik, Platten- und Fliesenleger, Prozesstechnik, Reinigungstechnik, Stuckateur und Trockenausbauer, Textilgestaltung und Zimmerei.