Filterkaffee auf Gourmetniveau

Dornbirn. Kaffeehaus, Smoothie-Bar, Steak- und Grillrestaurant: die Familie Handle und ihre Betriebe sind aus der Dornbirner Gastronomieszene nicht wegzudenken. Nun startet Johannes Handle ein neues Projekt, in dem er seine Leidenschaft für guten Kaffee auslebt und auch weitervermittelt. „Handle Kaffeewerk“, so der Name seiner Kleinrösterei und „Brewbar“, widmet sich dem Kaffee mit einem Ansatz, der laut Handle in Vorarlberg neu ist. Der Fokus liegt nämlich auf dem Geschmack der Kaffeebohne und nicht auf den Röstaromen. Deshalb wird der Kaffee nur kurz geröstet, um so die natürlichen Aromen zu erhalten.

Die Zubereitung des Kaffees unterscheidet sich stark vom Gewohnten: Der Kaffee wird langsam händisch aufgegossen, und der gute alte Kaffeefilter kommt wieder zum Einsatz. „Das Ganze erinnert ein wenig an die japanische Teezeremonie“, lacht Handle, während er langsam das Wasser zufügt. Er hat sogar einen kalt gebrauten Kaffee im Angebot; bei diesem muss der Kaffee 24 Stunden im kalten Wasser „brauen“: das entstandene Extrakt kann mit kaltem oder heißem Wasser vermischt werden und enthält besonders viele Aromen. Wenn der Kaffee dann erst einmal fertig zubereitet ist, heißt es wiederum Zeit nehmen, denn beim Abkühlen wird das Aroma intensiver, erklärt Barrista Handle.

Kaffee wie edler Wein

Kein Nullachtfünfzehn-Kaffee also, den Handle ab sofort jeden Mittwoch und Samstag den Vorarlbergern näherbringen will. Gerade das Kaffeetrinken erinnert an das Verkosten edler Weine. Genau dort will sich Handles Kaffeewerk auch positionieren: Zum einen soll die Leidenschaft für Kaffee vermittelt werden, zum andern sollen mit der Kaffeewerkstatt Privatpersonen und andere Betriebe zum selber Aufgießen gebracht werden.

Zubereitet und erklärt wird dabei vom Chef selber. Neben der direkten Verkostung kann man auch den gerösteten Kaffee und die Geräte für die Zubereitung des Filterkaffees kaufen. Die Kaffeebohnen bezieht er über ein Netzwerk, bei dem nachhaltig produzierte Bohnen direkt bei den Bauern bezogen werden. Geröstet wird in Dornbirn. Handle ist jedenfalls schon gespannt, wie die sogenannte „Third wave of Coffee“ in Vorarlberg ankommt. In den Szenevierteln der Metropolen hat der Trend längst eingeschlagen.