Sechs-Jahres-Plan: Henn will in die Pole-Position

Markt / 17.07.2015 • 21:40 Uhr
Das Hauptprodukt von Henn sind Schnellkupplungen – eine neue Verbindungstechnologie für Leitungs- und Rohrverbindungen.  Foto: M. Hagen
Das Hauptprodukt von Henn sind Schnellkupplungen – eine neue Verbindungstechnologie für Leitungs- und Rohrverbindungen.  Foto: M. Hagen

Dornbirner Automotive-Firma stellt die Weichen für künftige Entwicklung.

Dornbirn. (VN-sca) Der Bregenzer Martin Ohneberg (44) legt ein rasantes Tempo vor. Als frischgebackener Präsident der Industriellenvereinigung spricht er die aktuellen Themen im Wochentakt an, als Unternehmer hat er seiner Firma nun einen ehrgeizigen Sechs-Jahres-Plan verordnet. Der sieht vor, dass Automotive-Zulieferer Henn bis 2021 Umsatz und Produktion mehr als verdoppelt.

16,9 Prozent Plus

Sein unternehmerisches Selbstvertrauen fußt auf dem, was Henn die vergangenen Jahre erreicht hat. Seit er das Unternehmen Anfang 2011 übernommen hat, steigerte sich der Umsatz von 19,7 Millionen Euro auf 40,9 Millionen Euro im Jahr 2014. Der Umsatz des ersten Halbjahres 2015 liegt bei 24,51 Millionen Euro. Das ist neuerlich eine Steigerung von 16,9 Prozent gegenüber der Halbjahresbilanz 2014. Aufgrund der aktuellen Auftragslage rechnet Ohneberg für das Jahr 2015 mit einem Umsatz von rund 47,4 Mill. Euro.

Für das Jahr 2016 strebt Henn an, die 50-Millionen-Euro-Grenze zu überspringen. Ohneberg: „Das würde eine Umsatzverdoppelung innerhalb von fünf Jahren bedeuten.“  Das durchschnittliche Umsatzwachstum betrug 14,6 Prozent pro Jahr, der Mitarbeiterstand wurde seit 2011 verdoppelt, 13,3 Millionen wurden in Anlagen, Werkzeuge und Prüfeinrichtungen investiert und 11,6 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung. Ergebnis dieser Anstrengungen: 117 nationale Patente, eine Exportquote von 98,77 Prozent und 33 Automobilhersteller weltweit auf der Kundenliste.

Der Erfolgslauf der vergangenen vier Jahre ist Grundlage für ehrgeizige Ziele. Ohneberg möchte „bis zum Jahr 2021 einen Umsatz von 103 Millionen Euro erwirtschaften. Das ist ein ambitioniertes, aber realistisches Ziel.“ Das geht nur, wenn auch der Personalstand wächst. Henn wolle in den nächsten Jahren auf 87 Mitarbeiter erhöhen. In Summe 34,2 Mill. Euro werde die Firma in Kapazitätserweiterungen, Werkzeuge und Prüfeinrichtungen investieren. Um Platz für all diese Vorhaben zu bekommen, sei auch eine Vergrößerung des Standortes geplant: „Um unsere Ziele zu erreichen, müssen wir auch räumlich wachsen“, erklärt Ohneberg. Derzeit sucht Henn nach geeigneten Räumlichkeiten, am liebsten im Raum Dornbirn.

Für Harald Hartmann, Leiter der Forschung und Entwicklung, sind die Anstrengungen in seinem Bereich einer der Erfolgsfaktoren: „Unser großer Vorteil ist, dass wir viel investieren und effizient arbeiten. Unser Team arbeitet unbürokratisch und deshalb schnell und effizient. Dabei gehen wir Risiken ein, arbeiten oft in Vorleistung an den besten Lösungen für unsere Kunden und werden dafür mit Erfolg belohnt.“

Autobranche wächst weiter

Dass die Autobranche weiterhin stark wächst, ist für Henn keine Frage. Das ist Voraussetzung für den weiteren Erfolgslauf der Dornbirner. Auf dem internationalen Automarkt wird mit einer Steigerung der Automobilproduktion von derzeit knapp 80 Millionen Fahrzeugen pro Jahr auf rund 125 Millionen jährlich bis 2030 gerechnet.

Wir gehen Risiken ein und werden dafür mit Erfolg belohnt.

Harald Hartmann, F & E

Henn-Fakten

» Umsatz 1. HJ 2015: 24,51 Mill. Euro (+16,9% gegenüber 2014), Umsatzerwartung 2015: 47,4 Mill. Euro

» Exportquote: 98,77%

» Personalstand 30. Juni 2015: 50 Mitarbeiter

» Investition in Maschineninfrastruktur 2015: 3 Mill. Euro (Investitionsquote: 6,3%)

» Investition in F&E 2015: 2,8 Mill. Euro (F&E Quote: 5,9%)