Gut, wenn man viele Kräne sieht

Markt / 30.07.2015 • 22:16 Uhr
Meusburger, Lingenau
Meusburger, Lingenau

Vorarlberger Unternehmen investieren Millionen im Land, die Bauwirtschaft freut’s.

Schwarzach. Das Match um das derzeit größte Firmen-Bauprojekt fechten derzeit drei Vorarlberger Betriebe aus. Seilbahn-Weltmarktführer Doppelmayr baut in Wolfurt ein neues Verwaltungsgebäude am Areal Hohe Brücke. Voraussichtliches Investitionsvolumen: 50 Millionen Euro. Blum will heuer insgesamt mehr als 100 Millionen Euro investieren. Größte Baustelle des Beschlägespezialisten ist aktuell die Erweiterung der Produktion und des Hochregallagers beim Werk 4 in Bregenz für über 28 Millionen Euro. Im Herbst soll dann mit dem Bau des neuen Stanzwerkes in Dornbirn begonnen werden. Dann wäre da noch Meusburger. Der Wolfurter Experte für Formenaufbauten hat mit dem Bau der zweiten Produktionsstätte in Lingenau begonnen. Auf dem 16.000 Quadratmeter großen Grundstück werden 20 Millionen Euro investiert. Der Neubau sei ein Dankeschön an die vielen Wälder Mitarbeiter, so Firmenchef Guntram Meusburger (43).

Bregenzerwald beliebt

Auch sonst wird im Bregenzerwald derzeit viel gebaut. Neben Groß-Straßenprojekten wie der Umfahrung Andelsbuch verdoppelt Mersen derzeit seinen Betriebsstandort in Hittisau. Das Investitionsvolumen beziffert Betriebsleiter Wolfgang Eberle (35) mit fünf Millionen Euro. 60 Arbeitsplätze werden dadurch neu geschaffen. Ebenfalls in Hittisau baut der bekannte „Hölzlar“-Produzent Devich einen komplett neuen Firmensitz mit Halle und Verkaufs- und Verwaltungsbereich. Der Erfolg macht’s möglich, bestätigt Geschäftsführer Daniel Devich (24).

Bei den Banken ist die BTV derzeit der große Bauherr. In Bludenz wird eine alte Villa saniert, in der Dornbirner Bahnhofstraße entsteht eine neue viergeschoßige Bankfiliale und ein ebenfalls viergeschoßiges Geschäftsgebäude. „Wir möchten einen Beitrag für die Entwicklung der Region leisten“, erklärt Vorstand Peter Gaugg (55).

Auch Gewerbebetriebe sind derzeit auf Investitionskurs, wie die Schlosserei Kalb in Dornbirn. Dort entstehen Büroflächen  und eine Produktionshalle. Das sei ein Meilenstein in der 60-jährigen Firmengeschichte.

Gute Auslastung

Der Eindruck täuscht nicht, es läuft derzeit rund für die Vorarlberger Bauwirtschaft. „Vom Wohnbau und Straßenbau bis zum Hochbau – die Gesamtauslastung ist derzeit gut“, bestätigt Thomas Peter (58), Geschäftsführer der Innung Bau in Vorarlberg. Sorgen müsste man sich machen, wenn man eine halbe Stunde durch die Gegend fahre und keinen einzigen Kran zu Gesicht bekäme. Dennoch, so Peter, sei der Bau ständig gefordert. Wenn nicht Themen wie Deregulierung und Normen angegangen werden, explodiere der sprichwörtliche Kochtopf.

Auch Alexander Stroppa (56), Geschäftsführer von Hilti & Jehle und stellvertretender Bau-Innungsmeister, spricht von einer sehr guten Baukonjunktur. Mit der Auslastung sei man zufrieden. „Die Industrie sowie das Gewerbe investieren nach wie vor kräftig. Das Klima ist gut“, sagt der Bau-Experte. Vor allem seien schon die nächsten Projekte, kleine wie große, in den Startlöchern. Von der vier Millionen Euro teuren Indoor-Autowaschanlage von Oberscheider im Rankweiler Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt Feldkirch-Nord bis hin zum Hallenneubau
bei der Dornbirner Messe. Kostenpunkt: 28 Millionen Euro.

Doppelmayr, Wolfurt
Doppelmayr, Wolfurt
Blum Werk 4, Bregenz
Blum Werk 4, Bregenz
Mersen, Hittisau
Mersen, Hittisau
BTV, Dornbirn
BTV, Dornbirn
Schlosserei Kalb, Dornbirn
Schlosserei Kalb, Dornbirn
Devich, Hittisau
Devich, Hittisau
Messehallen, Dornbirn
Messehallen, Dornbirn