Gestresst nach Urlaub

Markt / 31.07.2015 • 11:33 Uhr
Gestresst aus dem Urlaub. Richtige Vorbereitung kann dies vermeiden.
Gestresst aus dem Urlaub. Richtige Vorbereitung kann dies vermeiden.

Abschalten war einmal: Jeder zweite Beschäftigte kommt gestresst aus dem Urlaub zurück.

FERIEN. (VN-dh) Die Wirtschaftskammer hat errechnet, dass Beschäftigte in Österreich pro Jahr im Schnitt 38 Tage durch Urlaub und Feiertage freihaben. Der Sommer ist dabei die Haupt­urlaubszeit. Von Erholung ist jedoch bei vielen nichts zu merken. Denn Smartphone, Tablet oder Laptop machen es nicht leicht, im Urlaub völlig abzuschalten. Das unterstreicht auch eine neue Studie aus Deutschland, die aufzeigt, dass drei Viertel der Urlauber auch in den Ferien über mindestens einen Kanal erreichbar sind und Anrufe, Mails oder Nachrichten beantworten. Nur jedem Vierten (28 Prozent) gelingt es, den Urlaub ohne Smartphone oder Tablet zu genießen.

Ob beziehungsweise wie sehr man im Urlaub erreichbar ist, hängt auch vom Alter ab. Dass die Jüngeren hier mehr am Smartphone hängen, bestätigt sich aber nicht: Von der sogenannten Generation Y, also Befragte bis 29, gab fast jeder zweite an (45 Prozent), im Urlaub nicht erreichbar zu sein. Bei den Älteren gilt dies nur für rund ein Viertel (24 Prozent).

Laut der Studie des Marktforschungsinstituts IMAS hat fast die Hälfte der Beschäftigten gleich viel Stress im Urlaub wie in der Arbeit. Viele halsen sich Freizeitstress auf, etwa beim Einkaufengehen, Arbeiten im Garten oder beim Putzen. Und immer mehr wollen oder müssen im Urlaub auch für die Firma erreichbar sein. Die ständige Erreichbarkeit hat jedoch negative Auswirkungen – das Gehirn braucht dringend Phasen der Entspannung. Manche Unternehmen kennen die Zahlen und die Gefahr, die dahintersteckt, und verordnen deshalb strenge Regeln gegen Smartphone-Stress, andere Arbeitnehmer erkennen selbst ihre Sucht und gehen auf digitalen Entzug.

Sechs Tipps für einen erholsameren Urlaub:

Abwesenheit kommunizieren: Je mehr Leute über die kommende Abwesenheit Bescheid wissen, desto weniger Anfragen im Urlaub. Kollegen früh genug und auf eigene Initiative informieren.

Updates für Kollegen: Alle möglichen Fragen am besten im Vorhinein klären. Wenn möglich, einen Ersatz unter den Kollegen suchen, der in der Abwesenheit etwas weiterbetreuen kann.

Die Abwesenheitsnotiz: Ist ein unbedingtes Muss. Sie signalisiert, dass man nicht da ist und auch nicht gestört werden will.

Abwesenheit trainieren: Mitarbeiter sollten wissen, an wen man sich in der Zwischenzeit wenden kann, um nicht zu abhängig von einer Führungsperson zu sein. Proben kann man den Ablauf schon Monate vor dem Urlaub – am besten vom Home-Office aus.

Vorbereitung: Aktuell laufende Projekte und Aufgaben vor der Abwesenheit so gut wie möglich abarbeiten.

Steht unmittelbar nach dem Urlaub aber ein neues Projekt bevor, beginnt man vielleicht schon vor dem Urlaub – zumindest ein wenig – vorzubereiten. So fühlt man sich im Urlaub dann auch besser.

Aufräumen: Auch wenn man am letzten Tag vor Urlaubsantritt am liebsten alles stehen- und liegen-lassen würde – es gibt nichts Schlimmeres, als ins Chaos zurückzukehren.