Vorarlberger Arbeitnehmer verdienten 2014 am besten
Im Bundesländervergleich spitze. Lohnschere zwischen Mann und Frau bleibt groß.
Schwarzach. (VN-sca) Für die in Kürze startende Herbstlohnrunde liegen nun die wichtigsten Zahlen vor: Der Hauptverband der Sozialversicherungsanstalten hat seine Einkommensstatistik für 2014 vorgelegt, die sowohl Unternehmern wie Arbeitnehmervertretern als Argumentationshilfe in den Verhandlungen dient. Im vergangenen Jahr verdienten die Österreicher durchschnittlich 2424 Euro brutto – das ist das sogenannte Median-Einkommen (50 Prozent verdienen mehr, 50 Prozent weniger) von Angestellten und Arbeitern. Beamtengehälter sind in der Statistik nicht erfasst, wohl aber Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Das ist ein Lohnplus von zwei Prozent im Jahr 2014. In den Jahren zuvor fiel die Steigerung mit 2,5 bzw. 2,9 Prozent deutlich höher aus. Immerhin lag das Plus über der Jahresinflation von 1,6 Prozent. Die Sozialversicherer haben aber nicht nur das österreichische Durchschnittseinkommen ermittelt, sie haben auch ausgerechnet, was in den Bundesländern bezahlt wird.
Bundesländer-Hitparade
Dabei zahlt sich ganz offensichtlich der wirtschaftliche Erfolg der Vorarlberger Unternehmen auch für ihre Mitarbeiter aus. Denn da liegt Vorarlberg an der Spitze – 2547 Euro beträgt das mittlere Brutto-Monatseinkom-
men in unserem Bundesland, um 5,1 Prozent oder 123 Euro über dem Bundes-Medianlohn und sagenhafte 518 Euro über dem durchschnitt-
lichen Gehalt der Burgenländer. Schon im Nachbar-
Bundesland
Tirol verdienen die Arbeitnehmer deutlich weniger – nämlich 2300 Euro. Damit landen sie in der Hitparade der Bundesländer
auf dem achten Platz. Nach Vorarlberg platzierten sich die Bundesländer Oberösterreich (2521 Euro) und Wien (2480 Euro) auf den Rängen.
Lohnschere groß
Die Lohnschere zwischen den Geschlechtern ist auf dem Papier nicht kleiner geworden: In Vorarlberg verdienen Männer 2841 Euro monatlich
und Frauen 1934 Euro. Das Gehalt der Männer ist damit um rund 47 Prozent höher als das der weiblichen Arbeitnehmer.
Fachleute führen das auf die weit höhere Teilzeitquote der Frauen zurück, außerdem arbeiten Frauen viel häufiger
in Niedriglohnbranchen. Gewerkschaften
und Frauenorganisationen urgieren dennoch das Ungleichgewicht und kritisieren, dass Frauen seltener Führungspositionen belegen.
Auch wenn Vorarlberg im Bundesranking vorne liegt, gibt es in den vier Bezirken doch deutliche Unterschiede: In Bregenz ist das Median-Einkommen am höchsten: 2653 Euro brutto schlagen im Bezirk Bregenz zu Buche, Nummer zwei unter den Bezirken ist Feldkirch mit 2571 Euro. Auch in Bludenz verdienen die Arbeitnehmer männlichen wie weiblichen Geschlechts, Arbeiter und Angestellte, mehr als im Bundesdurchschnitt, nämlich 2482 Euro. 2,4 Prozent über dem österreichischen Durchschnittslohn. Dornbirn ist der einzige Bezirk, der unter dieser Marke liegt: 2408 Euro hat der Hauptverband für den Bezirk mit den drei Kommunen Dornbirn, Hohenems und Lustenau ermittelt, 16 Euro weniger als Österreichs mittleres Bruttoeinkommen.
Der Bezirk mit dem höchsten Median-Einkommen findet sich in Oberösterreich: 3094 Euro verdient man in Steyr und Umgebung, auch in Mürzzuschlag (2759 Euro) und Leoben (2667 Euro) landet deutlich mehr auf dem Konto als beim Vorarlberger Lohnspitzenreiter Bregenz.
Deutlicher Unterschied
In der Statistik sind auch Arbeiter und Angestellte getrennt bewertet. Der Lohnunterschied in Österreich ist nach wie vor groß. Angestellte verdienen durchschnittlich 2746 Euro im Monat, Arbeiter 2159 Euro. Und auch hier ist die Differenz zwischen den Geschlechtern nicht zu übersehen: Männliche Angestellte erhielten 2014 3728 Euro brutto, ihre Kolleginnen 2239 Euro brutto. Arbeiterinnen verdienen 1543 Euro, Arbeiter 2506 Euro.
Kennzahlen
Mittleres Brutto-Monatseinkommen 2014
» Österreich: 2424 Euro
(Messzahl 100)
» Vorarlberg: 2547 Euro (105,1)
» Oberösterreich: 2521 Euro (104)
» Wien: 2480 Euro (102,3)
» Steiermark: 2374 Euro (97,9)
» Niederösterreich: 2350 Euro (96,9)
» Salzburg: 2333 Euro (96,2)
» Kärnten: 2329 Euro (96,1)
» Tirol: 2300 Euro (94,9)
» Burgenland: 2029 Euro (83,7)
Zahlen: Hauptverband der Sozialversicherungsträger, 2014