Millionenbau zum Wohlfühlen

Markt / 17.09.2015 • 22:16 Uhr
Begehbar: Der „Body“ ist ein raumgreifendes, 70 Tonnen schweres Massivholzobjekt von Gregor Eichinger.  Fotos: VN/Hofmeister
Begehbar: Der „Body“ ist ein raumgreifendes, 70 Tonnen schweres Massivholzobjekt von Gregor Eichinger. Fotos: VN/Hofmeister

Qualität statt Äußerlichkeiten: Omicron Campus stellt Bedürfnisse der Mitarbeiter in den Mittelpunkt.

Klaus. (VN-reh) „Ein Gebäude, das die Mitarbeiter begeistert und ihnen wohltut“, so der Anspruch von Omicron zu Beginn der Planungen für den Erweiterungsbau. Vor vier Jahren und bei einem Stand von 300 Mitarbeitern fiel der Entschluss, sich in Klaus zu vergrößern. Die Aufgabe des Entwicklers von Prüf- und Diagnoselösungen für die elektrische Energieversorgung war nicht leicht. Das Gebäude, das Platz für 200 Mitarbeiter bietet, sollte exakt die Unternehmensphilosophie widerspiegeln, also ein Ort sein, an dem jeder Mitarbeiter seine Fähigkeiten entfalten kann. Und weil für Geschäftsführer Manfred Strauß Spaß und Leidenschaft die Voraussetzungen für herausragende Leistungen sind, ist ein Gebäude entstanden, das in seiner Weise einzigartig ist. Klima, Licht, sogar die Neigung der Jalousien-Lamellen sind es ebenso. Dass der Campus energieffizient und nachhaltig ist, überrascht da kaum mehr. Genauso wenig wie der Arche-Noah-Dachgarten, auf dem Pflanzen wachsen, die es früher gab.

Wertigkeit sieht man später

„Wir haben die Ziele erreicht. Kein Mitarbeiter möchte mehr raus“, ist Strauß froh über den gelungenen 40 Millionen Euro teuren Bau. Wobei sich die Wertigkeit, wie bei einem Gemälde, wohl erst in 20 Jahren herausstelle. Einen Architekturwettbewerb gab es nicht. Das Ziel sei nicht gewesen, es in jede Architekturzeitung zu schaffen. Das Gebäude sollte zwar ästhetisch sein, zugleich aber Wärme ausstrahlen und die Kommunikation anregen, erklärt Projektleiter Harald Rüdisser. Mit Much Untertrifaller habe man einen Architekten gefunden, der diese Aufgabe nicht mit Bauchweh, sondern mit Freude anging. So ist das Gebäude dazu noch schön geworden, auch wenn das nicht der primäre Anspruch war. Dass die Technik und ein Teil der Ausstattung mit Kunstwerken, die im Campus Platz finden, aus sozialen Projekten stammen, die der von Omicron geförderte Verein „Crossing Borders“ in Afrika, Asien, Südamerika und Europa unterstützt, ist da noch das letzte i-Tüpfelchen.

Zu Ende ist die Bauplanung noch nicht. Ein Platz steht bereit. Das war die Bedingung, dass überhaupt gebaut wurde. „Wir investieren nur, wenn der nächste Schritt gesichert ist“, sagt Manfred Strauß. Den Starttermin für die nächste Bauetappe lässt man offen. Bei dem Wachstum könnte es aber schnell gehen.

Die artenreiche Bepflanzung begeistert auch Biologen.

Die artenreiche Bepflanzung begeistert auch Biologen.

Auch Entspannung gehört zum Arbeitsumfeld.
Auch Entspannung gehört zum Arbeitsumfeld.
Omicron stieß in Klaus an seine räumlichen Grenzen. Mit dem neuen Campus wurde ein Gebäude für 200 Menschen geschaffen.
Omicron stieß in Klaus an seine räumlichen Grenzen. Mit dem neuen Campus wurde ein Gebäude für 200 Menschen geschaffen.
Die Begegnungszone „Crossing Borders“ ist mit Lehm gestaltet.
Die Begegnungszone „Crossing Borders“ ist mit Lehm gestaltet.

Omicron Campus

» Beteiligte: 100 Unternehmen, 31 Fachplanungsbüros, Subunternehmen

» neue Arbeitsplätze: ca. 200

» Gesamtkosten: 40,3 Mill. Euro

» Baubeginn: November 2012

» Nutzfläche: 12.800 m2, Kubatur: 54.000 m3, außen: 6500 m2

» Besonderheiten: ökologische Materialien, individuelle Beleuchtung, Energieaustauschsystem, Wärmepumpen und Pfahlabsorber, Photovoltaikfassade, ökologisch sinnvolle Bepflanzung

Omicron electronics GmbH

» 22 Standorte weltweit

» Umsatz 2014: 110 Mill. Euro

» Mitarbeiter: 740 weltweit

» Exportquote: 98 Prozent