Lebenslauf mal anders

Markt / 18.09.2015 • 11:01 Uhr
Ein Lebenslauf kann weit mehr als Fakten beinhalten und durchaus auch kreativ gestaltet werden.
Ein Lebenslauf kann weit mehr als Fakten beinhalten und durchaus auch kreativ gestaltet werden.

Michael Defranceschi hat sich damit beschäftigt, wie man einen Lebenslauf kreativ gestalten kann.

BEWERBUNG. (VN-dh) Vielleicht spielen Sie gerade mit dem Gedanken, sich einen neuen Job zu suchen. Oder Sie steigen überhaupt erst ins Berufsleben ein. Egal, was letztlich die Motivation ist, an einem Lebenslauf kommt man bei keiner Bewerbung vorbei. Gut dran ist, wer einen solchen schon einmal geschrieben und im Computer gespeichert hat. Dann heißt es, ihn kurz anpassen und fertig ist das Ding. Komisch nur, wenn dann wieder mit einem neuen Job nicht klappt, oder?

Der Harder Wirtschaftscoach Michael Defranceschi, Inhaber des Unternehmens Defranceschi Consulting, hat sich unter anderem mit dem Thema Lebenslauf befasst. Er rät, es einmal etwas anders zu versuchen, als die herkömmliche chronologische Abfolge. „Natürlich dürfen die obligatorischen Fakten nicht fehlen. Ob und welche Abschlüsse Sie wann gemacht haben. Bei wem und wie lange Sie ein Dienstverhältnis eingegangen sind. Welche Kurse Sie wo belegt – und möglicherweise auch abgeschlossen haben. Aber es lohnt sich auch mal einen zweiten Blick hinter die eigene Lebensgeschichte zu werfen.“

Sich selbst ein Bild machen

Sind die wichtigsten Daten zusammengetragen, lohnt es sich, mit dem was man erreicht und erlebt hat, etwas zu spielen. „Sie werden staunen, wie gänzlich unterschiedlich die vermeintlichen Fakten Ihres Lebenslaufs dargestellt werden können.“ Dabei geht es nicht nur um die reine Darstellung. Das beginnt für den 46-jährigen Coaching-Experten schon beim Geburtsort. „Ich bin etwa in Hard zur Welt gekommen. Seit frühester Kindheit vertraut und verbunden mit dem Element Wasser. Mit Fischen. Mit Strömung. Mit Sturm. Das hat mich zutiefst geprägt und mit zu dem gemacht, was ich heute bin“, nennt er ein Beispiel. Und er ergänzt: „Auf dem See finden sich selten Wegzeichen. Entsprechend leicht tue ich mir bis heute in Situationen, in denen wenige Anhaltspunkte zur Orientierung gegeben sind. Beim Coaching zum Beispiel.“

Personalverantwortliche verschaffen sich auch gerne über die angegebenen Hobbys ein Bild, wie der potenzielle neue Mitarbeiter ins Team passen könnte. Als leidenschaftlicher Schachspieler, Briefmarkensammler oder Leseratte scheint man da schlechte Karten zu haben und als Einzelkämpfer abgestempelt zu werden. „Doch was, wenn Sie begeistert von der prickelnden Stimmung auf internationalen Schach-Tournieren berichten? Von Ihrer Erfahrung beim Aufspüren besonders seltener Briefmarken aus aller Herren Länder und den anregenden Diskussionen in Ihrem Literaturclub?“, stellt Defranceschi in den Raum. Er rät, die Erkenntnisse auf diese Art in einem auf sich selbst passenden Stil zusammenzutragen: Schritt für Schritt, Punkt für Punkt. „Je mehr man sich selbst die Vielfältigkeit der bereits vorhandenen Erfahrungen ins Bewusstsein ruft, umso klarer wird einem, wo die weitere Reise hingehen soll.“

Mehr zum Thema auf
www.defranceschi.at