70 Millionen Euro: Silvretta Montafon hält Investitionskurs

Markt / 20.09.2015 • 19:11 Uhr
Peter Marko (r.) und Peter Gaugg haben im Montafon noch große Pläne. Foto: VN/Hofmeister
Peter Marko (r.) und Peter Gaugg haben im Montafon noch große Pläne. Foto: VN/Hofmeister

„Gibt noch viel zu tun“: Valiserabahn und neue Zentrale in Schruns als nächste Projekte.

GAschurn. Acht Jahre ist es her, dass die BTV von Walter Klaus 87,6 Prozent der Silvretta Nova übernahm und so im Montafon Fuß fasste. Keine leichte Aufgabe, denn es gab ein riesiges Investitionsloch zu stopfen, Hochjochbahn und das Hotel Silvretta Montafon waren defizitär. Zudem war die Stimmung im Tal nicht zum Besten bestellt.

Seither ist viel geschehen, insgesamt wurden rund 115 Millionen Euro investiert. In Seilbahnen, Beschneiungsanlagen, die Sanierung des Hotel Silvretta Montafon oder die Skigebietsverbindung von Hochjoch und Silvretta Nova. 50 Millionen flossen allein in Bahnen, zwölf Millionen in die Beschneiung. Letztes Großprojekt war der Bau der Panorama Bahn am Hochjoch. Dazu kommen die Investitionen in Gastronomie, Skischulen und Skiverleih.

Sanierung geglückt

Damit ist es allerdings
noch nicht getan, wie Silvretta- Montafon-Aufsichtsratsvorsitzender Peter Gaugg und Geschäftsführer Peter Marko im VN-Gespräch erklären. Die Sanierung sei geglückt, mit Hochjoch und Hotel wird wieder Geld verdient. Das „sportlichste Skigebiet“ hat sich dabei auch im Bereich Freeride etabliert. Heuer findet zum ersten Mal der FIS Skicross Weltcup im Montafon statt. Und Ski-Stars wie Mikaela Shiffrin und Ted Ligety nutzen das Skigebiet als Trainingszentrum. Heute nimmt die Silvretta Montafon GmbH im Umsatz-Ranking aller Bergbahnen Österreichs mit über 50 Millionen Euro den zweiten Platz nach Ischgl ein. Dennoch, Stillstand gibt es nicht, genau in diesem Tempo soll es nun weitergehen.

Großprojekt Valiserabahn

So sollen die Bahnen Valisera und Versettla erneuert werden. Wobei es bei der Valiserabahn in St. Gallenkirch nicht nur um Bahn und Talstation geht, sondern eher um „ein kleines Dorf“. Das nach eigenen Angaben größte Projekt der Silvretta Montafon soll auch eine Hochgarage, ein Hotel, Gastronomie und Skischule umfassen. Auch in die Beschneiung soll investiert werden. Denn bislang seien im gesamten Skigebiet nur 60 Prozent beschneit. 20 Prozent, vor allem auf der Nova-Seite, fehlen noch. Den Kostenpunkt für das gesamte Valisera-Projekt beziffern Gaugg und Marko mit rund 65 Millionen Euro. Der Baubeginn ist noch nicht fixiert. Wunschtermin wäre im kommenden Jahr.

Neue Zentrale

Zudem soll in Schruns eine neue Zentrale gebaut werden. In bester Lage auf dem Josefsheim-Areal will die Silvretta Montafon investieren. Der Baubeginn für das fünf Millionen Projekt ist im nächsten Jahr vorgesehen. Dazu wäre da noch Platz für drei Hotels. Denn diese zusätzlichen Betten wären ein wichtiger Schritt für das Tal hin zum Ganzjahrestourismus. Der Masterplan ist gerade im Werden. Verhandelt wird mit Investoren, denn als Silvretta Montafon GmbH wolle man sich im Sinne eines touristischen Dienstleistungsunternehmen nur auf den Berg konzentrieren. Insgesamt seien fünf Hotelprojekte in Planung. In St. Gallenkirch könnten der Baubeginn für die ersten beiden noch heuer bzw. im nächsten Jahr erfolgen. Ebenfalls in der Planung sind Mitarbeiterhäuser, die in Form eines Hostels realisiert werden sollen. Schließlich beschäftigt die Silvretta Montafon in der Hochsaison bis zu 900 Mitarbeiter.

Und dann gäbe es noch ein Wunschprojekt von Gaugg und Marko: die Talabfahrt Gaschurn. Das Ziel rückt immer näher, was dazu noch fehlt, sind vier Unterschriften.

Peter Marko (r.) und Peter Gaugg haben im Montafon noch große Pläne. Foto: VN/Hofmeister
Peter Marko (r.) und Peter Gaugg haben im Montafon noch große Pläne. Foto: VN/Hofmeister

Silvretta Montafon

» Mitarbeiter: 260 Jahresbeschäftigte, 900 in der Hochsaison

» Umsatz 2014: 50 Millionen Euro

» realisierte Seilbahnprojekte von 2007 bis 2014: Sonnenbahn, Grasjochbahn, Hochalpilabahn, Floriadebahn, Panoramabahn (Gesamtinvestition: 50 Millionen Euro)

» realisierte Beschneiungsprojekte seit 2009: 5 neue Pumpstationen, über 200 neue Schneeerzeuger (12 Mill. Euro Invesitionsvolumen)