Pfanner ist “Obstimist”

Markt / 02.12.2015 • 19:53 Uhr
„Obstimist“ Peter Pfanner: „Ich versuche, Chancen zu sehen, nicht das Risiko zu fürchten.“ FOTOS: HECHENBERGER
„Obstimist“ Peter Pfanner: „Ich versuche, Chancen zu sehen, nicht das Risiko zu fürchten.“ FOTOS: HECHENBERGER

Pfanner Fruchtsäfte werden in 80 Ländern auf der ganzen Welt geschätzt.

Lauterach. (tmh) In den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts hat der Lauteracher „Hirschen“-Wirt Hermann Pfanner als einer der ersten überhaupt damit begonnen, haltbare Fruchsäfte herzustellen. Das als „alkoholfreier Süßsaft“ angepriesene Getränk hat wohl besonders gut geschmeckt, und schon wenige Jahre später verarbeitete Pfanner sämtliche verfügbaren Äpfel aus der Umgebung.

Damit würde sein Enkel heute nicht weit kommen. Peter Pfanner (50), der seit 1998 für die Saftsparte im Familienbetrieb Pfanner verantwortlich ist, verarbeitet derzeit jährlich allein 70.000 Tonnen Äpfel. Zum Vergleich: Alle Apfelbauern in Vorarlberg zusammen ernten pro Jahr gerade einmal 400 Tonnen. Neben den Äpfeln werden bei Pfanner aber auch weitere Obstsorten, Früchte und Gemüse verarbeitet. Aus insgesamt 120.000 Tonnen stellt Pfanner mit weltweit 800 Mitarbeitern jährlich 450 Millionen Liter verschiedenster Säfte, Nektare und Teegetränke her und begeistert damit Kunden in mittlerweile 80 Ländern dieser Welt.

Damit soll aber nicht Schluss sein: Das Erkunden und Erobern neuer Märkte gehört zur Tradition des Familienbetriebs und ist für Peter Pfanner auch Chefsache. Dementsprechend viel ist er auf der ganzen Welt unterwegs. „Neuland“ zu betreten, bedeute natürlich immer auch ein Risiko. Peter Pfanner outet sich aber als ‚Obstimist‘: „Für mich stehen immer die Chancen im Vordergrund.“

Tageslohn für einen Liter Saft

Pfanner Säfte schmecken in allen Ländern auch genau gleich, darauf legt er wie seine Vorfahren besonderen Wert. Sie sind nach der gleichen Rezeptur ausschließlich mit hochwertigen Früchten komponiert.

„Bei der Qualität bleiben wir kompromisslos“, betont Peter Pfanner. Für diese bedingungslose Qualität müssen Kunden in verschiedenen Ländern bereit sein, den durchschnittlichen Arbeitslohn eines ganzen Tages für einen einzigen Liter Pfanner-Fruchtsaft hinzublättern. In diesen Ländern Säfte zu verdünnen oder die Qualitätsmaßstäbe herunterzuschrauben, um billiger anbieten und mehr Umsatz machen zu können, ist für Peter Pfanner keine Option. Die Rückmeldung „gut, aber sauteuer“ sei ihm allemal lieber als „grausig, aber billig“.

Strategie funktioniert

Pfanner fährt gut mit dieser Philosophie: Für heuer rechnet Pfanner mit einem Gesamtumsatz von 258 Millionen Euro. Die Vielfalt der Fruchtsäfte ist dabei kaum mehr überschaubar: Rund 500 verschiedene Produkte werden derzeit weltweit unter dem Markennamen Pfanner angeboten.

Neue Biolinie: die Säfte der Zukunft. Foto: Pfanner
Neue Biolinie: die Säfte der Zukunft. Foto: Pfanner