6000 Bio-Produkte in einem Laden

Markt / 11.12.2015 • 22:05 Uhr
Für Petra Natter ist Bio Vertrauenssache. Sie kennt viele Produzenten persönlich.  Foto: VN/Steurer
Für Petra Natter ist Bio Vertrauenssache. Sie kennt viele Produzenten persönlich. Foto: VN/Steurer

Petra Natter hat aus einem kleinen Lädele ein Bio-Geschäft gemacht, das ein umfangreiches Sortiment führt.

FELDKIRCH. (dh) Manche nennen es immer noch „Petras Lädele“, obwohl das Geschäft in der Feldkircher Johanniterstraße ein Produktsortiment von über 6000 Artikeln bietet. Das „Lädele“ ist ein Relikt jener Zeit, als die Caritas noch einen kleinen Laden am Churer Tor betrieb, den Petra Natter Anfang der 2000er-Jahre übernahm. „Hätte ich gewusst, dass der Name so einprägsam ist, hätte ich es vielleicht sogar so benannt“, sagt die inzwischen langjährige Besitzerin. Doch mehr als der Name zählt die Philosophie, die dahintersteckt. Und da war für die gelernte Reformfachfrau von Beginn an klar, dass sie auf eine Produktpalette setzt, die ausschließlich auf Bio aufgebaut ist.

Haupteinkaufszeit

Eben „Natur & Kost“ zu einem Einkaufserlebnis zu verbinden, bei dem die Kunden aus einem entsprechenden Sortiment auswählen können und – auf Wunsch – auch eine Fachberatung erhalten. „Ich lege auch großen Wert darauf, dass das Geschäft schön hergerichtet ist“, hat die gebürtige Deutsche, die nunmehr in Düns lebt, einen Sinn für Ästhetik. Als Unternehmerin weiß sie, dass ein Geschäft Lust machen soll, um einzukaufen. Jetzt, im Dezember, ist Haupteinkaufszeit. „Es ist sicher der mit Abstand stärkste Monat“, bestätigt die 48-Jährige. Denn Bio-Produkte sind unter dem Weihnachtsbaum gefragt. Und wer das „Natur & Kost“ betritt, ist überwältigt vom vorweihnachtlichen Glanz und den liebevoll dekorierten Arrangements. So findet der Interessierte beispielsweise eine Riesenauswahl an Teesorten oder Seifen und natürlich jede Menge Lebensmittel.

Eine der Größten

Als Petra Natter vor 15 Jahren begann, Bio-Kost zu vertreiben, war sie bereits einer der größten Anbieter im Land. Der Trend zu biologischen Lebensmitteln hat sich seitdem noch verstärkt. Oder besser gesagt, es gibt immer wieder Wellen. So wie derzeit etwa vegane Produkte die Läden erobern. „Die Leute sind auf jeden Fall bewusster geworden. Sie wollen wissen, woher die Waren stammen und wie sie produziert werden. Auch ethische Gesichtspunkte spielen vermehrt eine Rolle.“ Bio sei aber auch Vertrauenssache, betont die Ernährungs- und Diätberaterin. „Was drauf steht, ist auch drin.“ Viele Produzenten kennt sie deshalb auch persönlich. Natter ist sogar schon extra nach Spanien gereist, um einen Hersteller von Aloe-Vera-Kosmetik zu besuchen. Sie selbst ist schon von Kindestagen an mit diesem Bewusstsein groß geworden. „Mein Opa war selbst Landwirt und hatte Kühe und Hühner. Er baute auch Obst und Gemüse an. Und er war überzeugter Vegetarier. So wie einige andere auch in meiner Verwandtschaft.“ Petra Natter sagt, dass sie selbst Fleisch esse, allerdings darauf achte, woher es stammt.

In ihrem Laden sind zwei Lehrlinge und 15 Mitarbeiterinnen beschäftigt. „Hauptsächlich Mütter mit Kindern“, ergänzt sie. Mitunter sei dies auch eine organisatorische Herausforderung, da immer wieder einmal etwas dazwischenkommen kann. „Aber im Allgemeinen klappt es sehr gut. Sie agieren sehr selbstständig und teilen sich die Arbeitszeiten entsprechend ein.“ Für die Chefin hingegen ist ihr Geschäft ein Fulltime-Job. „Deshalb hatte ich auch nie vor, einen weiteren Laden zu eröffnen.“