Leergutbons doppelt entwertet – doch der Trick flog auf

VN / HEUTE • 11:23 Uhr
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Die angeklagte Kroatin zeigte sich vor Gericht geständig. eckert

Supermarktkassiererin ergaunerte 700 Euro und stiftete auch Kollegen zum Diebstahl an.

Feldkirch Die am Landesgericht Feldkirch angeklagte 60-jährige Frau hatte keine finanzielle Not, immerhin weisen ihre Sparbücher 10.000 Euro aus. Zudem verdiente sie an ihrem Arbeitsplatz, einem Oberländer Supermarkt, 2000 Euro netto pro Monat. Doch als sie merkte, dass man Leergutbons unter gewissen Voraussetzungen zwei Mal entwerten und den zweiten Geldbetrag in die eigene Tasche stecken kann, ließ sie sich dazu hinreißen. Zwei Monate verbesserte sie so ihr Einkommen und sie stiftete auch Kollegen an, ebenfalls diese Masche durchzuziehen. Das Geld steckte sie ein.

Fristlos entlassen

Als die Sache aufflog, wurde die Kassiererin fristlos entlassen, nun hat sie einen Teilzeitjob als Verkäuferin und verdient nurmehr 1100 Euro pro Monat. „Ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe, es war einfach eine Dummheit“, gibt sie zu Protokoll. Die Frau ist unbescholten und hat auch keine Schulden. Vielmehr ist zu den Vorfällen nicht zu sagen, meint die Frau. Dass sie ihre Kollegen mit hineingezogen hat, tut ihr leid. Die Filialleiterin hat vom Lohn der Entlassenen 1500 Euro einbehalten, damit ist der Schaden mehr als gut gemacht.

Ausnahmsweise Diversion

Da die Frau Verantwortung für ihr Fehlverhalten übernimmt, der Schaden bereits gut gemacht wurde und sie bislang ein ordentliches Leben führte, kommt sie ohne gerichtliche Verurteilung und Vorstrafe davon. Im Rahmen einer Diversion muss sie allerdings 700 Euro Geldbuße bezahlen, dann ist die Angelegenheit erledigt. „Beim nächsten Mal sieht es aber anders aus“, erklärt ihr Richter Dietmar Nußbaumer. Die Frau nimmt die Entscheidung an und auch die Staatsanwaltschaft ist einverstanden.