Vorarlbergs Vitaminlieferant

Frastanz. (VN-sca) Ob nun die prallgelbe Banane der Star im Obstkorb ist oder die aparte Sternfrucht: Der Lebensmittelgroßhändler Fruchtexpress Grabher hat sie auf Lager. Und liefert tagtäglich diese und rund 400 andere  Gemüse und Früchte aus. An den Handel und an die Gastronomie.

Der Großhändler bietet neben seinem Früchte- und Gemüseangebot, das in allen großen Handelsketten präsent ist und von 80 Prozent aller haubengeschmückten Lokale – aber auch von den meisten anderen – im Land geordert wird, inzwischen auch ein großes Angebot an Convenience-Produkten, „wenn sie zu unserem Sortiment passen“, so der Geschäftsführer des Unternehmens, Patrick Grabher (36). Er führt das Unternehmen seit 2014 in dritter Generation zusammen mit Hubert Grabher (50), der für den Einkauf verantwortlich zeichnet.

Umsatz immer gesteigert

Gegründet von Wilhelm Grabher im Jahr 1932 in Lustenau, hat die Firma ihre Marktpräsenz auf den Märkten Vorarlberg, Süddeutschland, Tirol und im Großhandel auch in der Schweiz („Bis Innsbruck, weiter rentiert es sich nicht.“) kontinuierlich ausgebaut. Aufgrund der ständigen Expansion erfolgte ab 1961 schrittweise der Umzug nach Frastanz und Nenzing sowie 1986 die Trennung der Firma Wilhelm Grabher & Co in die drei Unternehmen „FruchtExpress Grabher“, „11er Nahrungsmittel“ und „Tiefkühlexpress“, die sich seither alle drei sehr gut entwickeln und, so Werner Grabher (64), auch deutlich besser auf die Kundenwünsche eingehen konnten.

Der inoffizielle Vitaminlieferant der Vorarlberger Konsumenten und Restaurantgäste richtet sich für die Zukunft aus und stellt sich den Herausforderungen der digitalen Zeit, wie der langjährige Gesellschafter und Geschäftsführer Werner Grabher ausführt. Das Geschäft werde immer schneller, der Zeitraum zwischen Bestellung und Lieferung wird immer kürzer. „Alle 1,9 Tage wird das komplette Lager umgeschlagen“, berichtet er über das Tempo, das die derzeit 104 Mitarbeiter vorlegen, um die Kundschaft im Lebensmittelhandel und in der Gastronomie zufriedenzustellen. Der Trend zur Vereinfachung kommt den Frastanzern freilich entgegen. „Die Küchenchefs wollen alles bei einem Lieferanten bestellen und diesen Wunsch nach einem Vollsortiment erfüllen wir“, sagt Patrick Grabher, der vor der Übernahme der Geschäftsleitung bereits fünf Jahre im Unternehmen tätig war.

Neue Wohnanlage

Baulich ist am Standort Frastanz derzeit nichts geplant, noch ist Platz in der 2012 eröffneten Kommissionierhalle mit Hochregalstellplätzen. In den nächsten Jahren werde man eine Halle zur Lagerung von Mehrzweckgebinden errichten. Projektiert ist allerdings bereits ein neues Wohnhaus mit 24 Wohnungen zusätzlich zu den bereits bestehenden Wohnanlagen für die Mitarbeiter, der Spatenstich ist für 2016 geplant. Gutes Personal zu bekommen, werde immer schwieriger, so Patrick Grabher. Wenn man nicht nur Arbeit, sondern auch Wohnraum bieten könne, fördere das die Chancen. Auch jene, dass die Mitarbeiter dem Unternehmen treu bleiben, berichtet er über die Erfahrungen. Der Job sei hart in den gekühlten Lagerhallen, auch die Ansprüche der Kunden sind hoch. Fünf Kontrolleure nehmen die Ware ab, die im wesentlichen von 70 Stammlieferanten stammt, die schon seit Jahrzehnten mit Grabher zusammenarbeiten.

Derzeit sind die Vitamin-C-Bomben Mandarine, Zitrone und Orange der Renner, übers Jahr sind aber Tomaten, Gurken und Äpfel die Topseller, die express zu den Kunden geliefert werden.