Schweizer Notenbank mit Milliardenverlust
Verlust geringer als befürchtet. Frankenaufwertung und Goldpreis als Gründe.
Zürich. (VN) Die starke Aufwertung des Frankens gegenüber Euro und Dollar sowie der sinkende Goldpreis haben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) 2015 ein Minus von 23 Milliarden Franken eingebrockt (21,18 Mrd Euro). Hauptursache ist der „Frankenschock“ – das Erstarken des Frankens nach der überraschenden Aufhebung des festen Mindestwechselkurses zum Euro durch die SNB vor einem Jahr.
Die Folgen der dadurch ausgelösten Verteuerung der Schweizer Exporte für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt halten sich allerdings immer noch in deutlichen Grenzen: Die Arbeitslosenquote der Schweiz sei 2015 lediglich geringfüging auf 3,3 Prozent gestiegen. Zudem sorgte das relative Erstarken von Euro und Dollar in den letzten Monaten dafür, dass der für das Gesamtjahr ausgewiesene Buchverlust der Nationalbank geringer ausfiel, als noch im Sommer befürchtet wurde. Für das erste Halbjahr 2015 hatte die SNB noch einen Verlust von 50,1 Milliarden Franken ausweisen müssen.
Später im Jahr schrieb die SNB aber auch wieder schwarze Zahlen. Erstmals seit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses kehrte sie im dritten Quartal in die Gewinnzone zurück und verringerte den Verlust dank eines deutlichen Gewinns von 16,2 Milliarden Franken – davon allein 15,9 Milliarden bei den Einlagen in Fremdwährung. Angesichts dessen sieht sich die SNB nun doch in der Lage, einen Gewinn an den Bund und die 28 Kantone auszuschütten. Dieser werde voraussichtlich eine Milliarde Franken betragen.