Franken-Hoch beschert dem Messepark Rekord

Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum profitierte vom Schweizer Franken.
Dornbirn. In der Schweiz steigt bei den Kaufleuten der Ärger über den starken Schweizer Franken, der die Eidgenossen zum Einkaufen über der EU-Grenze lockt. Davon hat der Vorarlberger Einzelhandel im vergangenen Jahr sehr profitiert und konnte ein Umsatzplus von drei Prozent erzielen (die VN berichteten). Noch einmal deutlich mehr konnte im Jahr 2015 das größte Einkaufszentrum des Landes, der Dornbirner Messepark, erzielen: Das Wachstum der Shopping Mall betrug 5,7 Prozent. Damit konnte der Umsatz um 10,4 Millionen Euro auf 193,3 Millionen Euro gesteigert werden, berichtet der Geschäftsführer des Messeparks, Burkhard Dünser, auf VN-Anfrage.
Große Investitionen
Nur auf den Run der Schweizer auf die insgesamt 65 Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Dienstleister, in denen über 900 Mitarbeiter beschäftigt sind, will der Messepark-Manager das Plus freilich nicht zurückführen. „Millioneninvestitionen in die Modernisierung einzelner Geschäfte, neue Shops und die Steigerung der Franken-Kaufkraft haben zum Wachstum geführt“, ist er sicher, „und das trotz der Unsicherheit wegen unseres Projekts Messepark neu.“ Ständige Erneuerungen und Qualitätsverbesserungen im Angbeot tragen zur positiven Entwicklung bei, davon ist Dünser überzeugt: „Wir müssen uns ständig neu erfinden, um die Kunden zu binden.“
Das sind nicht wenige: 17.400 Kunden strömen täglich in das Einkaufszentrum im prosperierenden Messe-Bezirk der größten Stadt Vorarlbergs. Die Vorarlberger sind unter den Kunden nach wie vor in der Überzahl, doch bereits knapp 28 Prozent stammen aus dem Ausland. Der Anteil der Schweizer und Liechtensteiner ist im vergangenen Jahr auf 23 Prozent angestiegen, fünf Prozent der Besucher stammen aus Deutschland oder anderen Ländern. Die meisten Kunden, so haben die Messepärkler erhoben, kommen einmal im Monat zum Shoppen. Das haben sie heuer in neuen Geschäften tun können, etwa im Kosmetikshop Kiko Milano, „der bei jüngeren Kundinnen eingeschlagen hat“, so Dünser, oder bei Nespresso. Das Schweizer Unternehmen hat den Popup-Shop jetzt in einen ständigen Laden umgewandelt. Der letzte Neuzugang ist der Internet- und Kabelanbieter UPC. „Doch nun gibt es keinen Platz mehr“, betont Dünser.
Warten auf ein Urteil
Die Erweiterung des Messeparks, um die seit über einem Jahr gestritten wird, sei deshalb unabdingbar, insistiert er. Nur wenn man investiere und neue Erlebnisse biete, könne man die Kunden auch halten, wenn z. B. der Franken einmal nicht mehr so hoch ist. Derzeit herrscht im Konflikt um den Neubau Waffenruhe, wobei sowohl die Stadt als auch die Betreibergesellschaft auf ein baldiges Urteil des Verwaltungsgerichtshofs hoffen, das letztgültige Klarheit darüber bringen soll, ob die Erweiterung dank einer früheren Genehmigung bereits genehmigt ist oder nicht.
Wir sind zuversichtlich, bald erweitern zu können.
Burkhard Dünser