30-Millionen-Projekt im Montafon gescheitert

Es sollte das größte Seilbahnprojekt der Silvretta Montafon werden. Nun ist es abgesagt.
St. Gallenkirch. (VN-sca) Rund 30 Millionen Euro wollte die Silvretta Montafon in die „Valiserabahn neu“ investieren, die Pläne waren fertig, der Neubau für Sommer 2016 terminisiert. Statt einer Sanierung der über 30 Jahre alten Bahn wollte das Tourismusunternehmen eine neue Bahn bauen, die auf einer anderen Route verlaufen sollte. Das größte Vorhaben der Silvretta Montafon, „größer als die Grasjochbahn, ist auf den letzten Metern gescheitert“, so Peter Marko (53).
„Ein kleines Dorf“
Das Bauprojekt hat oberste Priorität, so Silvretta-Montafon-Vorstand Peter Marko und Aufsichtsratschef Peter Gaugg (55) in einem Gespräch, das sie vor der Wintersaison mit den VN führten. Bei der Valiserabahn in St. Gallenkirch geht es nicht nur um Bahn und Talstation, sondern eher um ein kleines Dorf, so Marko damals, denn das Projekt der Silvretta Montafon hätte auch eine Hochgarage, ein Hotel, Gastronomie und die Skischule umfasst. Die Absage erfolgte nicht freiwillig. Trotz monatelanger Verhandlungen konnte man mit einigen wenigen Grundstückseignern nicht einig werden. „Mit den meisten Eignern haben wir uns geeinigt“, berichtet Marko über die vergeblichen Verhandlungen.
Neue Prioritäten
Unterkriegen lasse man sich aber dennoch nicht. „Wir werden jetzt unsere Prioritäten neu setzen.“ Es gebe noch genug Arbeiten und Vorhaben, die man vorantreiben und natürlich im idealen Fall auch realisieren wolle. Welche Projekte wo umgesetzt werden sollen, will das Unternehmen, das in der Hochsaison gut 900 Mitarbeiter beschäftigt, derzeit aber noch nicht nennen. Marko befürchtet nach dem Aus der Valiserabahn, dass bei zu früher Nennung neuer Projekte auch diese einen schweren Stand haben oder eines frühen Todes sterben könnten, aus welchen Gründen auch immer.
Zweckoptimismus
So konkret wird der Touristiker dann aber doch: „Auf jeden Fall investieren wir in die künstliche Beschneiung.“ Bislang sind im Skigebiet rund 60 Prozent beschneit, besonders auf der Nova-Seite gebe es noch Nachholbedarf. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden des Montafon Tourismus, den Gaschurner Bürgermeister Martin Netzer (45), ist es „schade, dass man das nicht umsetzen kann, das wäre ein großes Projekt gewesen“. Aber es sei nicht zu ändern, und nichts sei so schlecht, dass es nicht für etwas gut wäre, übt sich Netzer in Zweckoptimismus. Nun gebe es eine neue Ausgangssituation und die Bahn werde auf der bestehenden Trasse saniert.