Gute Ausbildung macht den Meister

Vielschichtige Ausbildung zielt auf eine breite Kompetenzvermittlung ab.
Sie sind zum zweiten Mal „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Nach welcher Philosophie wird ausgebildet?
Hammerer: Ausbildung ist bei uns Teamsache. Es besuchen der Chef, die Ausbilder, die Mitarbeiter, die direkt mit den Lehrlingen arbeiten, sowie die Lehrlinge jährlich externe Seminare. Das macht das Ganze für mich abwechslungsreich und interessant.
Wie wichtig sind die Lehrlinge?
Hammerer: Sehr wichtig. Wir bilden seit 1997 Lehrlinge aus, weil wir jungen Leuten eine Chance geben wollen. Spezialkompetenzen und fachbezogenes Wissen wird immer mehr gefordert. Trotzdem braucht es Mitarbeiter/innen, die über den Tellerrand sehen können und Arbeitsabläufe erkennen und verstehen. Um diese Anforderungen unter einen Hut zu bekommen, braucht es eine entsprechende Lehrlingsausbildung. Wer nicht ausbildet, darf sich nicht beklagen, wenn er keine Fachkräfte findet.
Wie wird ausgebildet?
Hammerer: Die Ausbildung soll auf breiter Ebene praxisnah Kompetenz vermitteln. Zusätzlich wird in jedem Lehrjahr eine Praxiswoche besucht, wobei der Schwerpunkt in der Persönlichkeitsbildung liegt. Im Rahmen von externen Weiterbildungen werden die Lehrlinge in fachspezifischen Themen ausgebildet.
Sie sind seit 2003 Ausbilder. Mit welchen Erfahrungen?
Hammerer: Jeder hat seine Eigenheiten, Schwächen und Stärken. Der eine braucht mehr Unterstützung als der andere. Es ist wichtig, dass sich der Lehrling im Unternehmen anerkannt und ernstgenommen fühlt.
Wann ist ein Ausbilder ein guter Vorgesetzter?
Hammerer: Die Lehrlingsausbildung muss dem Ausbilder ein Anliegen sein. Man muss offen für die Jugend bleiben. Als Ausbilder ist man Vorbild und Beispiel.
Welche Präferenzen haben Sie?
Hammerer: Wichtig ist, dass der Lehrling die richtige Berufswahl trifft. Darum legen wir viel Wert auf unser Schnupperprogramm. Technisches Verständnis, räumliches Denken, Spaß im Umgang mit dem Computer, genaues Arbeiten etc. sind Grundanforderungen. Wir erwarten aktive Mitarbeit in der Schule und Eigeninitiative bei der Arbeit.
Was wird den Lehrlingen in Ihrem Betrieb geboten?
Hammerer: Durch Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen eignen sich die Lehrlinge Spezialwissen im Bereich Brandschutz und Sicherheitstechnik an. Dadurch stehen jedem unterschiedliche Möglichkeiten für eine weitere Karriere offen. Eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit ist sehr gefragt. Ebenso der Umgang auf Augenhöhe. Das Gefühl, zu einem Team zu gehören und akzeptiert zu werden, ist wesentlich.
Wie binden Sie die Eltern der Auszubildenden mit ein?
Hammerer: Das passiert schon bei der Bewerbung. Die Eltern sollen wissen, was wir erwarten und was der Lehrling erwarten kann. Während der Lehrzeit werden die Eltern zum Erfahrungsaustausch sowie zu Firmenveranstaltungen eingeladen. Ein laufender Kontakt mit ihnen ist sehr wichtig.
Laut einer Umfrage sagt fast die Hälfte der Lehrlinge, dass sie ihre Ausbilder kaum sehen und Überstunden machen müssen. Was sagen Sie zu diesem Umstand?
Hammerer: Es soll vorkommen, dass Lehrlinge als billige Arbeitskräfte gesehen werden. Wer einen Lehrling nicht ausreichend betreut und einen entsprechenden Umgang pflegt, darf sich nicht wundern, wenn am Ende kein Facharbeiter zur Verfügung steht. Auch während der Blockschule sind die Lehrlinge wöchentlich bei uns im Betrieb und ich nehme mir Zeit für sie.
Zur Person
Wolfgang Hammerer
Ausbildung: Maurer und Bautechnischer Zeichner
Alter: 50
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Hobbys: Reisen und Wandern