Diese Börsenwoche wird spannend

Die Bilanzsaison in Deutschland nimmt richtig Fahrt auf.
Frankfurt. Die anstehende Bilanzflut wird die Anleger am deutschen Aktienmarkt in dieser Woche auf Trab halten. Gerade die exportorientierten deutschen Konzerne dürften dank eines schwächeren Euro glänzen. „In den nächsten Tagen muss sich zeigen, ob die vielen Zahlen das Zeug dazu haben, den DAX von den Kursschwankungen in den USA und Asien loslösen zu können“, sagt Andreas Lipkow, Marktstratege beim Berliner Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. In der zu Ende gehenden Woche hat der deutsche Leitindex knapp fünf Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn steht aber immer noch ein sattes Minus von rund zwölf Prozent zu Buche.
Ausblicke entscheidend
Während die meisten US-Firmen ihre Bücher bereits geöffnet haben, nimmt die Bilanzsaison in Deutschland erst so richtig Fahrt auf. „Die Ausblicke werden entscheidend sein, sollten die Konzerne wie kürzlich Siemens positiver in die Zukunft blicken, wäre das schon die halbe Miete“, sagt Aktienmarkt-Experte Robert Halver von der Baader Bank.
Mahnung zur Vorsicht
Andere Börsianer mahnen allerdings zur Vorsicht: „Der Rückenwind durch die Euro-Schwäche für die Unternehmensgewinne wird bereits im derzeitigen Quartal deutlich abnehmen“, heißt es bei der Commerzbank. Schließlich sei in den ersten Wochen des Jahres der Euro-Dollar-Kurs nur leicht niedriger als im ersten Quartal 2015, im Vergleich zu vielen Schwellenländerwährungen habe die Gemeinschaftswährung sogar deutlich aufgewertet.
Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom wird am Donnerstag ihr Zahlenwerk präsentieren. Dabei werden die Investoren vor allem das Amerika-Geschäft unter die Lupe nehmen. Die Gewinne der US-Tochter und der hohe Dollar-Wechselkurs dürften dafür sorgen, dass die Bonner ihre Prognose weit übertreffen. Bei Vorlage der Bayer-Zahlen ebenfalls am Donnerstag werden die Investoren vor allem darauf achten, wie sich das Geschäft der Leverkusener nach der Abspaltung der Kunststofftochter Covestro entwickelt hat.
Am Freitag folgt BASF : Der Chemiekonzern hat mit dem schwachen Ölpreis zu kämpfen, daher sind die Aussichten für die Ludwigshafener eher trübe.