Autohaus Gerster investiert langfristig in Firmenzentrale

Kfz-Händler plant den Ausbau des Hauptsitzes um etwa vier Millionen Euro. Baubeginn: möglichst heuer.
Dornbirn. (VN) Der Kfz-Händler Auto Gerster will Millionen in den Neu- und Ausbau investieren. Wie der geschäftsführende Gesellschafter Christoph Gerster erklärte, plane das Unternehmen einen fast völligen Neubau und damit eine Erweiterung des Firmenstammsitzes in Dornbirn-Schwefel. Um genügend Platz für den Ausbau zu haben, sei unter anderem der Pachtvertrag der auf dem Gerster-Areal eingemieteten Disk-Tankstelle zum Baubeginn hin gekündigt worden. Mit diesem rechnet Gerster im besten Fall im heurigen Jahr. Bis zur Fertigstellung des Gesamtprojekts dürfte es zwei Jahre dauern, so Gerster. Der Dornbirner Betrieb wurde zuletzt 2003 umgebaut und erweitert.
Interne Abläufe planen
Gegenwärtig sei man mit der Planung der internen Abläufe in dem neuen Gebäude beschäftigt, sagte Gerster. Da das Unternehmen mehrere Kfz-Marken und den dazugehörenden Service samt Reparatur anbietet und auch das sogenannte LaKaZe (Lack- und Karosserie-Zentrum) am Standort an der Dornbirner Automeile führt, sei dieser Abschnitt der Planungen momentan wichtiger als die Außengestaltung der Fassade. „Die verschiedenen Automarken sind hinsichtlich der Markentrennung sehr genau, da gibt es konkrete Vorgaben“, betont Gerster. Fix sei, dass es neue Schauräume, eine neue Werkstatt samt Waschanlage, ein „Reifenhotel“ sowie neue Büros geben werde. Dazu werde die Nutzfläche deutlich erhöht. Es sollen ein Tiefgeschoß und ein weiteres Obergeschoß dazukommen. Gerster rechnet mit einem Investitionsvolumen von bis zu vier Millionen Euro.
Umsatzplus von 34 Prozent
Christoph Gerster begründet das Ausbauvorhaben mit der gegenwärtigen Entwicklung des Unternehmens. So sei der Umsatz im Vorjahr um etwa 34 Prozent auf 46,8 Millionen Euro angestiegen. Verantwortlich dafür seien die Markterweiterung für Ford in Vorarlberg, ein sich sehr gut entwickelndes Gewerbegeschäft mit Firmenkunden gerade im Flottenbereich sowie neue, attraktive Modelle bei allen drei von Gerster geführten Kfz-Marken. Auto Gerster verkauft und serviciert Neuwagen der Marken Opel, Ford und Suzuki und bietet zudem den Service für die General-Motors-Marke Chevrolet und die schwedischen Saab-Automobile an. Im Vorjahr verkaufte Gerster im Neuwagengeschäft 1180 Opel (Vorjahr: 1040), 340 Suzuki (VJ: 280) und 290 Ford (VJ: 80). Der Handel mit Gebrauchtwagen legte von 600 auf 750 verkaufte Fahrzeuge zu.
Mehr Mitarbeiter
Das Umsatzplus wurde begleitet von einer Steigerung des Personalstandes von vormals 126 auf jetzt 135 Mitarbeiter an allen Standorten. Mit der Ertragssituation 2015 zeigte sich Gerster zufrieden, sie sei auch im Vorjahr positiv gewesen. Allerdings habe der weitere Ausbau der Marke Ford viel Geld gekostet. Rund 300.000 Euro investierte Auto Gerster in Werkzeuge, Standortadaptierungen und Personal.
Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet Gerster erstmalig ein Überschreiten der 50-Millionen-Euro-Umsatzschwelle. Vor allem für die Marke Ford plane man eine deutliche Steigerung der Verkaufszahlen.
Das Unternehmen unterhält gegenwärtig zwei Standorte in Dornbirn (Hauptsitz plus Schauraum von ehemals Ford Wehinger), einen in Koblach und einen in Bludenz. Dazu kommt die 70-Prozent-Beteiligung am Opel-Händler Schwendinger & Kussian in Hard.
Auto Gerster
» Eigentümer: Fam. Gerster
» Mitarbeiter: 135, Lehrlinge 29
» Umsatz 2015: 46,86 Millionen Euro, 2014: 34,8 Mill. Euro
» Export: 10 Prozent
» Investitionen 2016/17:
4 Mill. Euro
» Niederlassungen: Dornbirn mit zwei Standorten, Bludenz, Koblach