Gute Unternehmen und Spitzenfachkräfte

Polens Wirtschaft wächst über dem EU-Durchschnitt. Das Land hat auch weiter Potenzial.
WARSCHAU. Dank großzügiger Fördermittel der EU hat sich Polen zu einem wirtschaftlich attraktiven Land entwickelt, das auch für heimische Unternehmen viele Möglichkeiten bietet. Denn Vorarlberger Technologie oder Bauwesen ist in Polen gefragt, erklärt Karl Schmidt vom Außenwirtschaftscenter im VN-Interview.
Polen verbesserte sich im globalen Index der Infrastruktur-investitionen und ist nun das zehntattraktivste EU-Land. Wo sehen Sie zukünftiges Marktpotenzial für Vorarlberger/österreichische Unternehmen? Welche Waren und Branchen sind gefragt?
Schmidt: Ja, die EU schüttet weiterhin großzügig Fördermittel für Polen aus, allein aus dem Kohäsionsfonds sind rund 25 Milliarden Euro bis 2020 reserviert. Das hilft der Konjunktur und bringt Chancen in vielen Sektoren: Straßenbau, Schienen- und Wassertransport, Kommunalwirtschaft, überhaupt alles, was mit Smart Cities zu tun hat. Aber auch die „klassischen“ Industrien sollen einen Technologieschub erhalten und effizienter werden, und da können Vorarlberger/österreichische Anbieter ebenfalls profitieren. Polen ist z.B. der größte Möbelerzeuger in Europa, die Firma Blum hat sich dort als kompetenter Zulieferer etabliert.
Was empfehlen Sie Unternehmen, die in Polen starten möchten?
Schmidt: Nehmen Sie Polen ernst: Das Land ist in den Top 25 der Weltwirtschaft angekommen, lag auf Platz 9 in der Rangliste unserer Exportmärkte und erzielte selbst 2015 erstmals einen Handelsbilanzüberschuss.
Sie finden hier aufgeschlossene Unternehmer und gut ausgebildete Fachkräfte, die fast alle in englischer Sprache kommunizieren können, viele sprechen auch Deutsch. Machen Sie Polen zur Chefsache und kommen Sie zu uns: Wir vom Außenwirtschaftscenter Warschau (und AB Krakau) beraten Sie gerne.
Was schätzen die Polen an der Zusammenarbeit mit Vorarlberger/österreichischen Unternehmen und an ihren Produkten? Wie beurteilen Sie die Außenhandelsbeziehungen zwischen Österreich und Polen?
Schmidt: Österreich und Vorarlberg sind bekannt als Tourismusdestinationen, aber auch als verlässliche Quelle hochwertiger Produkte im industriellen Bereich, fallweise auch bei Konsumgütern wie z.B. Swarovski oder Wolford, Red Bull, Rauch Fruchtsäften und Vorarlberger Käseprodukten. Unsere Warenexporte haben im Vorjahr erstmals vier Milliarden Euro übersprungen, Tendenz weiterhin steigend. Nimmt man die Dienstleistungen dazu, so kommt man auf ein bilaterales Volumen von neun Milliarden Euro, das kann sich schon sehen lassen.