“Sind dazu verdammt, diesen Weg zu gehen”

Markt / 09.06.2016 • 18:37 Uhr
Staatssekretär Harald Mahrer im VN-Gespräch: „Ich wünsche mir ein gemeinsames Bekenntnis zur Entlastung.“ Foto: VN/Paulitsch
Staatssekretär Harald Mahrer im VN-Gespräch: „Ich wünsche mir ein gemeinsames Bekenntnis zur Entlastung.“ Foto: VN/Paulitsch

Zusätzliche Belastungen seien für die Wirtschaft tödlich, stellt Staatssekretär Harald Mahrer fest. 

Schwarzach. (VN-sca) Dieser Weg wird für die Koalition neu kein leichter sein: Harald Mahrer, Staatssekretär im Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium, weiß, dass die Bürokratie und vor allem die Belastungen für die österreichische Wirtschaft abgebaut werden müssen, wenn die Betriebe auch in Zukunft Erfolg haben sollen. Denn sie stehen im internationalen Wettbewerb. „Sechs von zehn Euro erwirtschaftet unsere Wirtschaft im Ausland“, stellt er fest. Und wenn die Nebenkosten zu hoch werden, sei die Konkurrenzfähigkeit nicht mehr gegeben.

Belastungen tödlich

„Ich bin froh, dass wir jetzt einen Bundeskanzler haben, der das erkannt hat“, sagte er am Donnerstag anlässlich seines Besuches in der VN-Redaktion. Dass aus diesem Grund eine Maschinensteuer, wie sie Bundeskanzler Christian Kern in die Diskussion geworfen hat, ein No-Go ist, ist für ihn klar. Der Druck auf die Unternehmen sei riesig, jede weitere Belastung, so Mahrer, tödlich. Eine Alternative zum Belastungsabbau gebe es nicht: „Wir sind dazu verdammt, diesen Weg zu gehen.“

Insgesamt sieht Mahrer seine wirtschaftspolitischen Pläne dennoch in trockenen Tüchern. Seine Ankündigung, Österreich zum Gründerland Nummer eins in Europa zu machen, fuße schließlich auf einem Papier, das zusammen mit der „Community“ entwickelt wurde, die nun auch Interesse daran haben sollte, dass aus der Vision Wirklichkeit wird. Am Donnerstagabend machte er deshalb auch Stimmung bei einer Veranstaltung in Bregenz mit dem Titel „Generation next“, bei welcher er mit Menschen zusammentraf, die unternehmerisch handeln und nicht älter als Jahrgang 1970 sind.

Entrepreneurship fördern

Überhaupt will der Mann, der als Hoffnung der österreichischen Wirtschaftspolitik gehandelt wird, das Unternehmertum, die „Entrepreneurship“, wie das in Wirtschaftsdeutsch weit kompetenter genannt wird, fördern, indem er an den Hochschulen einen Kursus zu diesem Thema anbietet. Das sei auch ein Punkt seiner Gespräche, die er ebenfalls anlässlich seines Vorarlberg-Besuchs an der Fachhochschule geführt hat, sagt der Staatssekretär. Ein weiterer Punkt: Weil Start-ups darüber klagen, dass die Abgänger der Hochschulen nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbringen, müsse man überlegen, wie man flexibles Denken, Designer-Thinking, das Wissen über Geschäftsmodelle in die Lehre einbeziehen könne.

Leistungsanreize seien wichtig für Österreichs wirtschaftlichen Erfolg. Es gehe nicht an, dass es für gut qualifizierte Menschen nicht mehr möglich sei, sich eine finanzielle Basis zu erarbeiten. Da müsse angesetzt werden, so Mahrer abschließend.

In Österreich sind wir an der oberen Grenze der finanziellen Belastbarkeit an­gekommen.

Harald Mahrer