Viva Mexico! Chancen für Vorarlberger Firmen

Mexiko ist für Österreich ein Hoffnungsmarkt. Und ein guter Standort für Firmen.
Mexico City. (VN-sca) Ein Land der Gegensätze: Mexiko zählt zu den Ländern mit der höchsten Kriminalitätsrate weltweit; die Korruption blüht, die gesellschaftlichen Unterschiede sind riesig und das Bildungssystem schreit nach Reform.
Mexiko ist aber auch das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum der Schwellenländer, ein Hoffnungsmarkt für Österreichs Firmen mit einer Steigerung der Ausfuhren von fast 28 Prozent und einer der größten Autohersteller der Welt, der momentan 15,5 Millionen Fahrzeuge produziert. Nächstes Ziel sind 20 Millionen Fahrzeuge.
Eine Branche, die auch für Vorarlbergs Automotive-Zulieferer interessant ist, wie die Teilnehmer der VN-Wirtschaftsreise ins Land Montezumas bei ihren Besuchen in zahlreichen Betrieben, bei Politikern und im Gespräch mit Österreichern vor Ort erfuhren. Das Rankweiler Unternehmen Hirschmann etwa beliefert vom neuen Standort aus seine Premium-Kunden im Automobilbau, die ebenfalls schon Standorte in Mexiko haben bzw. gerade errichten. Von San Miguel de Allende wird Hirschmann auch den US-amerikanischen Markt ins Visier nehmen (siehe Bericht unten).
Freihandel als Chance
Die mexikanische Regierung versucht die Standort-Entwicklung voranzutreiben, unter anderem mit einer ganzen Reihe von Freihandelsabkommen, die die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre erst möglich gemacht haben. Ziel sei es, mehr Wohlstand bei den Menschen im Land zu schaffen, die großen sozialen Unterschiede zu verkleinern und damit für politische Stabilität zu sorgen, so der Präsident des Senates, Enrice Borges, der im Zuge der VN-Reise mit dem zweiten Nationalratspräsidenten Karlheinz Kopf zu Konsultationen zusammentraf.
Borges berichtete auch über die wichtigsten Reformen, die derzeit durchgeführt werden. „Wir öffnen den Energiemarkt auch für private Firmen, die Verbesserung der Telekommunikation ist eine Kernaufgabe für die Zukunft. Und wie in Österreich ist auch die Bildung im Fokus der Politik.“ Mexiko müsse auch die Hausaufgaben in Sachen Korruption, Kriminalität und Menschenrechte machen, ist er sich klar, denn „wir müssen einen Rechtsstaat haben, damit die Investitionen weiter fließen.“
Risikofaktor Ölpreis
Während die Automobilindustrie in Mexiko boomt und auch der Konsumgüterbereich, der für den Alpla-Konzern wichtig ist, weiter wächst, macht der mexikanischen Wirtschaft das Preistief beim Erdöl zu schaffen. Der Tourismus verspürt die Zurückhaltung besonders europäischer Reisenden aufgrund der Kriminalität im Land.
Mexiko in Zahlen
» Einwohner: 121,7 Millionen
» BIP 2015: 1.144 Mrd. US Dollar, pro Kopf 10.891 USD
» BIP-Wachstum: 2,5 Prozent
» Arbeitslosigkeit: 4,4 Prozent
» Außenhandel mit Österreich: Exporte 2015 – 765 Mill. Euro (+ 27,5 %), Importe 2015 – 525 Mill. Euro (+77,6 %)
» Inflationsrate 2015: 2,7 %
» Verschuldung 2015:
46,5 % des BIP