Kampf gegen den Wecker

Markt / 16.06.2016 • 17:41 Uhr
Unsere innere Uhr macht uns zu Nachteulen. Morgenstund’ hat deshalb nicht für jeden Gold im Mund.
Unsere innere Uhr macht uns zu Nachteulen. Morgenstund’ hat deshalb nicht für jeden Gold im Mund.

Wer morgens schwer aus den Federn kommt, kann sich nur Disziplin aneignen oder mit dem Arbeitgeber reden.

AUFSTEHEN. (VN-cro) Für die einen heißt es „Morgenstund‘ hat Gold im Mund“ und für die anderen „Der frühe Vogel kann mich mal.“ Ob man ein Langschläfer oder ein Frühaufsteher ist, liegt in den Genen. In ihnen ist festgeschrieben, ob wir zu den morgenmunteren Lerchen oder zu den Nachteulen zählen. Doch welchen Arbeitgeber interessiert schon, mit welchem inneren Rhythmus wir ausgestattet sind. Vielmehr gelten Menschen, die frühmorgens schon aktiv sind, als fleißiger. Das frühe Aufstehen wird heutzutage beinahe als Statussymbol bewertet, auch physiologisch wurden viele Vorteile herausgearbeitet: Mehr Kontrolle über den Alltag und Struktur im Leben, mehr Energie und womöglich Produktivität über den Tag verteilt und sogar ein positiver emotionaler Zustand wird den „Bettflüchtigen“ bescheinigt. Schon Napoleon hat gesagt: „Sechs Stunden Schlaf für den Mann, sieben für die Frau und acht für den Narren.“ Doch was wusste Napoleon schon vom modernen Arbeitsleben.

Nicht lange nachschlummern

Wer nicht das Glück hat, in die Arbeit „gleiten“ zu können, sondern unbarmherzig in aller Herrgottsfrüh antreten zu müssen, kann sich nur Disziplin aneignen. Diese beginnt bereits beim Stellen des Weckers. Je öfter man in der Früh den Wecker nachstellen muss, um sich noch ein paar Minuten Schlaf zu gönnen, desto schwieriger wird es, wirklich wach zu werden. Ein kurzes Nachschlummern von drei bis fünf Minuten ist erlaubt, dann sollte man sich aus dem Bett schwingen. Auch wenn’s brachial ist: Beim ersten Läuten des Weckers unbedingt Licht einschalten. Denn je heller es ist, desto eher kommt der Körper auf Betriebstemperatur.

Generell empfiehlt sich, etwas mehr Zeit einzuplanen. Lieber zehn Minuten früher aus den Federn, um der inneren Uhr etwas Zeit zu lassen, sich auf den Tag einzustellen. Wer sich morgens abhetzt, gerät nur in Stress. Wer am Morgen nichts essen kann, sollte zumindest etwas trinken. Das erfrischt den Körper und gleicht die fehlende Flüssigkeitszufuhr in der Nacht aus. Und die Dusche am Morgen macht auch die müdesten Geister munter.

Rituale einführen

Den Biorhythmus an fremde Aufstehzeiten zu gewöhnen dauert seine Zeit. Es klappt leichter mit Hilfe von Ritualen. Zum Beispiel, jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee am Frühstückstisch zu sitzen und Zeitung zu lesen. Feste Gewohnheiten erleichtern auch abends das Einschlafen. Natürlich fällt das frühere Aufstehen vielen auch deswegen nicht leicht, weil die Nacht zu kurz war. Deswegen lautet die Empfehlung, sich nicht nur fürs Aufstehen, sondern auch für die Schlafenszeit einen Wecker zu stellen. Und wenn das alles nichts hilft, kann man es ja noch mit einem Gespräch beim Arbeitgeber versuchen. Denn grundsätzlich sollen Menschen grundsätzlich dann arbeiten, wenn sie am leistungsfähigsten sind.