Messe: Erfolgskennzahl statt Millionenverluste

„Operative Erfolgskennzahl“ soll Geschäft der Dornbirner Messe realistisch abbilden.
Dornbirn. Zum letzten Mal präsentierte Messe-Geschäftsführer Daniel Mutschlechner heuer die Bilanz der Messe Dornbirn GmbH – Ende des Jahres verlässt er nach 16 Jahren, davon drei Jahren als Geschäftsführer, die Messe (die VN berichteten). Umso erfreulicher die Zahlen, denn die sind weit besser als geplant. Doch bei der Darstellung der Geschäftszahlen hat die Dornbirner Messe mit einer besonderen Situation zu kämpfen.
Negative Ergebnisse
Im Gegensatz zu anderen Messeveranstaltern ist sie nicht in eine operativ tätige Betriebsgesellschaft und eine Immobilien-Besitzgesellschaft aufgesplittet, sondern sind operativer Betrieb und Besitz der Liegenschaften in einer Gesellschaft vereint. Dadurch schlagen sich z. B. sämtliche größeren Investitionen in teils millionenschweren Abschreibungen über Jahre hinweg in der Ertragssituation nieder und führen wiederholt zu mitunter ausgeprägten negativen Jahresergebnissen. Die Umwegrentabilität von Messe-Veranstaltungen oder der Umstand, dass die Messe nicht ständig über alle Messe-Flächen frei verfügen kann, findet dabei nicht die entsprechende Beachtung.
Um ein aussagekräftigeres Bild von der Entwicklung des operativen Geschäftes der Messe unabhängig von millionenschweren Abschreibungen zu bekommen, hat die Geschäftsleitung damit begonnen, eine „operative Erfolgskennzahl“ zu errechnen. Sie berücksichtigt den Umstand von nur einer Gesellschaft und rechnet all jene Beträge heraus, welche eine Besitzgesellschaft tragen müsste. Und dann sieht die Bilanz 2015 schon deutlich besser aus.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beträgt minus 2,49 Millionen Euro (2014: minus 2,9 Mill. Euro). Darin sind zum Beispiel Abschreibungen in Höhe von 1,8 Mill. Euro enthalten. Die operative Erfolgskennzahl allerdings beläuft sich auf minus 154.000 Euro. Noch immer klar negativ, allerdings gingen die Messe-Verantwortlichen in ihrer Prognose für 2015 von mehr als minus 450.000 Euro aus, wie Messe-Geschäftsführer Daniel Mutschlechner und Finanzleiter Anton Schwendinger erklärten.
„Das ist umso erfreulicher, als wir einen Mehraufwand durch die Baustelle und weniger Flächen zum Vermieten zur Verfügung haben, verbunden mit Zusatzkosten für Zelte etc.“ Die bessere Entwicklung begründen Mutschlechner und Schwendinger mit geringeren Abbruchkosten für alte Gebäudeteile und einer guten Entwicklung von diversen Messen, wie etwa der Art Bodensee oder der com:bau.
Erst mit der Fertigstellung der neuen Hallen werde sich das Ergebnis ändern. Ab 2018 soll die operative Erfolgskennzahl deutlich positiv ausfallen, sind die Messe-Manager überzeugt. Dann wolle man das operative Geschäft aus eigener Kraft finanzieren.
Messe Fakten
» EGT 2015:
minus 2,49 Millionen Euro
» Operative Erfolgskennzahl:
minus 154.000 Euro
(budgetiert: minus 450.000 Euro)
» Umsatz 2015:
rund 6,2 Millionen Euro (+3,68 %)
» Besucher 2015: 200.000
» Veranstaltungen 2015:
8 Eigenmessen, rund 150 Fremdveranstaltungen
» Mitarbeiter: 31