Spaniens Wirtschaft ist wieder voll aufgewacht

Spanische Grass-Niederlassung in den letzten drei Jahren mit einem Umsatzplus von 40 Prozent.
HÖCHST. (cro) In Spanien soll die berühmte Siesta gesetzlich abgeschafft werden. Vor allem auf Wunsch der Arbeitnehmer, die lieber einen durchgängigen Arbeitstag haben als einen zweigeteilten. Diese Anpassung an die europäischen Arbeitszeitstandards ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Iberer als Wirtschaftsnation stark an Bedeutung gewonnen haben, trotz einer Politik, die nicht fähig ist, eine dauerhafte Regierung zu bilden. Denn wieder einmal stehen Neuwahlen an. Im kommerziellen Bereich scheint dies kaum Auswirkungen zu haben. So wuchs Spaniens Wirtschaft im Vorjahr um +3,2 Prozent. Für 2016 und 2017 wird ebenfalls ein Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,7 bzw. 2,3 Prozent prognostiziert.
Topabsatzmarkt
Das bestätigt auch Christoph Walter, Geschäftsführer der Grass-Gruppe, die vor drei Jahren eine eigene Niederlassung im baskischen Elgeta gegründet hat. „Der spanische Markt hat sich für uns in den zurückliegenden Jahren als einer der Topabsatzmärkte entwickelt. Die Dynamik und Vielfalt der spanischen Kunden ist unter anderem auch Impulsgeber für Trends und Innovationen“, betont Walter. Durch den eigenen Vertrieb vor Ort können Markttrends und Veränderungen bei den Kunden wesentlich besser eingeschätzt werden. Durch dieses Agieren vor Ort konnte die Grass Iberia das Umsatzvolumen in den vergangenen dreieinhalb Jahren um 40 Prozent auf rund zehn Millionen Euro pro Jahr steigern. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist sicherlich dem Umstand zu verdanken, dass wir dort ein hochmotiviertes Team für uns gewinnen konnten“, nennt der Geschäftsführer den Hauptgrund, warum die Grass-Produkte vermehrt gefragt sind.
Wirtschaftlich stabil
Prinzipiell unterscheidet sich der spanische Markt nur unwesentlich von jenem in Zentraleuropa. Spanier planen jedoch in der Regel nicht über mehrere Wochen und Monate im Voraus. Es braucht also eine hohe Flexibilität. Nur bei der Kundenstruktur sind im Bereich der Möbelfertigung primär kleinere Kunden, vielfach Tischlereien und weniger große Industriekunden vorhanden. Walter ist überzeugt, dass die Lage in Spanien auch in den kommenden Jahren wirtschaftlich stabil bleibt. Die jüngsten Zahlen bestätigen dies. 2015 stiegen die österreichischen Exporte um 7,2 Prozent auf fast 2,3 Mrd. Euro. Spaniens Wirtschaft scheint also hellwach zu sein.
GRASS GmbH
» Hauptsitz: Höchst
» Niederlassungen: 13 Niederlassungen in elf Ländern
» Produkte: Führungs- und Auszugssysteme, Klappen- und Scharniersysteme
» Mitarbeiter: 1800 weltweit
» Exportquote: 95 %
» Exportländer: über 60 Länder weltweit
» Umsatz: 340 Mio. Euro
Niederlassung Spanien
» Umsatz: ca. zehn Mio. Euro
» Sitz: 20690 Elgeta (Gipuzkoa)
» Mitarbeiter: 15