Fachkräfte von morgen werden Profis

Markt / 12.08.2016 • 10:07 Uhr
Dominik Lercher und Mirza Cavkic (2 .v. l.): „Wir wollen gute und sehr gute Fachkräfte ausbilden und nicht durchschnittliche.“ Foto: VN/Hofmeister

Hohes Ausbildungsniveau beim Werkzeugbauer garantiert top Ausbildung.

Ihr Betrieb hat eine lange Tradition, was die Lehrlingsausbildung betrifft . . .

Lercher: Ja, wir bilden seit 1979 Lehrlinge aus. Derzeit lernen 23 Lehrlinge Werkzeugbautechniker/in, Kunststofftechniker/in, Konstrukteur/in und Bürokauffmann/frau.

Wie wird ausgebildet?

Lercher: Die Lehrlinge aus dem Werkzeugbau durchlaufen alle Abteilungen für drei bis fünf Monate. Jene aus dem Kunststoffspritzgussbereich lernen auch den Werkzeugbau kennen. Umgekehrt erfahren Werkzeugbaulehrlinge in der Kunststoff-Spritzguss-Abteilung, wie mit den erstellten Werkzeugen Kunststoffteile entstehen.

Sie sind seit drei Jahren Ausbilder und recht jung. Ist das ein Vorteil?

Cavkic: Mir macht der Beruf Spaß. Er ist abwechslungsreich und fordert mich jeden Tag aufs Neue. Zwischen den Lehrlingen und mir liegen altersmäßig keine Welten. So hat man schnell einen Draht zu ihnen.

Wie führen Sie „Ihre“ Jugendlichen?

Cavkic: Berufseinsteiger denken anders als „alte Hasen“ und sehen die Aufgaben aus ihrer Sicht. Das muss man beim Erklären berücksichtigen. Ich bevorzuge einen kooperativen Führungsstil. Bevor wir mit der Arbeit beginnen, wird diese mit den Lehrlingen durchbesprochen, damit wir auf einer Wellenlänge kommunizieren. Die Beziehungsebene zwischen uns stimmt, glaube ich, ganz gut, da ich selbst noch nicht so lange aus der Lehre bin.

Wie einfach oder schwer ist die Suche nach Talenten?

Lercher: Wir informieren in Medien, wofür unser Betrieb steht und was die Ausbildung bei Lercher bedeutet. Social-Media-Kanäle werden genutzt, genauso wie gute Mundpropaganda. Wir informieren Schulen, laden zum Schnuppern ein, bieten Führungen und nutzen Veranstaltungen und Messen, um uns darzustellen.

Was wünschen Sie sich von den Lehrlingen?

Lercher: Gute mathematische Kenntnisse, geometrisches Verständnis und die Bereitschaft, etwas Neues lernen zu wollen. Motivation, Teamfähigkeit und Begeisterung für den Beruf sollten ebenfalls vorhanden sein. Umgekehrt wollen die Lehrlinge eine gute Ausbildung, ein angenehmes Arbeitsklima und eine Zukunft im Betrieb. Beliebt sind unsere Lercher-Team-Days-Events.

Was wird den Jugendlichen geboten?

Lercher: Lehrlinge, die starke Leistungen gezeigt haben, können nach der Lehre ihre Wunsch-Abteilung wählen. Zu 95 Prozent wird dieser Arbeitsplatz auch zugesichert.

Wie binden Sie die Eltern mit ein?

Lercher: Wir haben strikte „Notenregeln“: Im firmeninternen Notenheft tragen die Lehrlinge nach jedem Schultag ihre Noten ein. Bei einem Notendurchschnitt von über 2,5 in einem Schulfach bedeutet das: eine Stunde nach der Arbeit in der Firma lernen. Bei einem Durchschnitt von 4 sind es zwei Stunden, usw. Wir wollen sehr gute Fachkräfte ausbilden, nicht durchschnittliche. Das motiviert, zu Hause zu lernen und Eltern einzubinden.

Lercher ist seit Beginn der Aktion, 1997, „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“, und das siebente Mal in Folge ausgezeichnet. Welche Karrieren gibt es?

Lercher: Viele unserer Führungspositionen werden von ehemaligen Lehrlingen geleitet. 2015 haben wir den Landessieger in Werkzeugbautechnik gestellt. Von den vier angetretenen Lehrlingen erreichten drei einen „Ausgezeichneten Erfolg“ und einer einen guten Erfolg.

Viele unserer Führungspositionen werden von ehemaligen Lehrlingen geleitet.

Dominik Lercher

Zur Person

Dominik Lercher

Ausbildung: HTL Bregenz, FH Dornbirn

Laufbahn: Werkzeugmacher bei Lercher Werkzeugbau, Abteilungsleiter Drahtschneiden und Elektrodenfertigung, Projektleiter in China, Technischer Leiter Lercher Werkzeugbau, Technischer Geschäftsführer Lercher Werkzeugbau

Alter: 35

Familie: verheiratet, ein Kind

Hobbys: Laufen, Klettern, Mountainbiken