Tiroler MPreis plant nun Markt im Montafon
Tiroler MPreis wagt sich ins Montafon. Dritter Markt in Vorarlberg.
Schwarzach. (VN-sca) Der Tiroler Lebensmittelhändler MPreis hat 2014 seinen ersten Schritt nach Vorarlberg getan. Relativ unbemerkt. Und er kam bisher den Mitbewerbern am Vorarlberger Markt nicht wirklich ins Gehege. Denn die beiden MPreis-Märkte sind im Kleinwalsertal, das ob der geografischen Lage nicht im Fokus von Spar, Sutterlüty und Co. steht. Im Hauptquartier in Völs ist man mit der Performance in Riezlern und Mittelberg zufrieden. So zufrieden, dass die Tiroler Lebensmittelhändler inzwischen Appetit auf mehr bekommen haben. Am 18. Juli hat die MPreis Warenvertriebs GmbH bei der Bezirkshauptmannschaft Bludenz um die Erteilung einer Baubewilligung und gewerberechtlichen Genehmigung für die Einrichtung eines Lebensmittelmarktes in Gaschurn angesucht. Bereits nächste Woche wird eine Augenscheinverhandlung im Ortszentrum der Montafoner Gemeinde stattfinden.
Geschäfte im Zentrum
Bei einem Gespräch mit den VN äußerte sich Peter Paul Mölk, in der MPreis-Geschäftsführung für die Expansion zuständig, über Pläne in Vorarlberg vorsichtig. „Der Markt in Vorarlberg ist sehr gut besetzt, die besten Standorte sind bereits vergeben“, stellte er fest, beschrieb aber gleichzeitig, worauf das Unternehmen bei der Suche nach Standorten achtet: „Wir sind gerne im Zentrum, aber nicht gerne am Ortsrand“, so Mölk. Man bemühe sich darum, dass die Gemeinden, in welchen MPreis einen Markt eröffnen will, dahinterstehen. Das war im Kleinwalsertal so und auch in Gaschurn dürfte es nicht anders sein. Hat doch die Gemeinde zusammen mit der Bevölkerung den Beteiligungsprozess „Begegnungsort Gaschurn 2020“ gestartet. Ziel: „Der Dorfkern soll wieder Mittelpunkt von Gaschurn werden: Interessante Geschäfte, attraktive Straßenräume und Plätze sowie Veranstaltungen und Anlässe sollen mehr Menschen in unseren Dorfkern locken.“
„Sexy Supermarket“
MPreis wird die Anforderungen höchstwahrscheinlich erfüllen: Die kanadische Lifestyleplattform Trendhunter.com, die größte Plattform weltweit für neue Ideen im Handel, nennt das Tiroler Unternehmen den „World’s First Sexy Supermarket“, Architekturmagazine überschlagen sich mit Hymnen über die Märkte. Das Sortiment ist regional, die Energieeffizienzbemühungen ebenso ausgezeichnet wie die Mitarbeiterführung. Das Unternehmen, das zu 100 Prozent im Besitz der Familie Mölk ist, beschäftigt in derzeit 250 Märkten in der Alpenregion 5600 Mitarbeiter. In Vorarlberg wird das Unternehmen kleinere Brötchen backen, obwohl es in der Branche ein offenes Geheimnis ist, dass die Tiroler nach geeigneten Standorten Ausschau halten.
Die Handelsforscher von Regiodata Research haben für das österreichische Branchenmagazin „Regal“ die Verkaufsflächen in den Bundesländern ausgewertet und dabei fallen die drei Outlets der Tiroler nicht ins Gewicht (siehe Factbox). Die Spar-Organisation mit ihren drei Vertriebsschienen sind Flächensieger in Vorarlberg. Die Dominanz von Spar ist auch dem Anspruch geschuldet, auch in kleinen Orten die Nahversorgung sicherzustellen. Die in Ostösterreich dominierenden Rewe-Marken Billa und Merkur fallen im westlichsten Bundesland nicht ins Gewicht. Starker zweiter Marktteilnehmer in Vorarlberg ist das Egger Unternehmen Sutterlüty, das europaweit als Pionier in Sachen Regionalität gilt.
Handelsflächen
Verkaufsflächen der Vorarlberger Lebensmittelhändler in Quadratmetern
1. Spar-Märkte: 32.900
2. Interspar: 19.900
3. Sutterlüty: 16.000
4. Eurospar: 16.000
5. Adeg: 11.100
6. Hofer: 9900
Zum Vergleich Verkaufsflächensieger Tirol
1. MPreis: 95.800
Daten: Regiodata, Regal,
Top 6 Marktteilnehmer