Von Anfang an vollwertig im Team
Vier Jahrzehnte Ausbildungserfahrung machen Pharmazie-Einsteiger karrierefit.
Warum sind Sie ein guter Arbeitgeber?
Van Dellen: Wir sind bereits das fünfte Mal „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. Uns macht die Arbeit mit den Lehrlingen Spaß. Das merkt man im Team und das spüren auch die Jugendlichen. Jeder ist für sie da.
Was können Sie über die Ausbildung in Ihrem Unternehmen sagen?
Van Dellen: Unsere Lehre heißt: PKA – pharmazeutisch kaufmännische Assistentin. Diese dreijährige Ausbildung umfasst ein großes, naturwissenschaftliches Gebiet – also viel Chemie, Biologie und Botanik. Die PKAs sollten am Ende ihrer Ausbildung den Apothekern bei der Herstellung von Salben, Tinkturen und „magistralen Zubereitungen“, aber auch im Verkauf von kosmetischen Produkten assistieren.
Sie sind seit über 20 Jahren Lehrlingsausbilder. Mit welchen Erfahrungen?
Van Dellen: Es macht Spaß, mit den Jugendlichen zusammenzuarbeiten und ihnen die Welt der Pharmazie zu zeigen. Ich versuche ihnen Respekt vor anderen beizubringen. Ein respektvoller Umgang untereinander stärkt das Team. Wir versuchen jeden Lehrling gleich mit ins Team zu holen. Damit haben wir schon seit Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht.
Wie wichtig sind die Lehrlinge für den Betrieb?
Van Dellen: Lehrlinge unterstützen die fertigen PKAs und die Pharmazeuten, ohne sie wären viele Abläufe in einer Apotheke nicht so leicht zu organisieren.
Wie kommen Sie an gute Auszubildende?
Van Dellen: Hauptsächlich durch Mundpropaganda. Auch Lehrer schicken uns Jugendliche, von denen sie überzeugt sind, das diese Lehre die richtige für sie ist.
Auf was legt der Lehrlingsausbilder besonderen Wert?
Van Dellen: Sie sollten ein großes Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern haben. Beim „Schnuppern“ schauen wir sehr darauf.
Was wird jungen Talenten geboten?
Van Dellen: Nach der Lehre verdienen unsere PKAs überdurchschnittlich gut. Ich lege viel Wert auf Weiterbildung und schicke unsere PKAs zu Seminaren und Kursen.
Wo liegen die Prioritäten der Lehrlinge?
Van Dellen: Ich glaube, die jungen Menschen wollen akzeptiert und respektiert werden. Ein respektvoller Umgang und ein gutes Arbeitsklima sind ihnen sehr wichtig.
Offenbar kommen in der Lehrzeit auch Überstunden vor. Was sagen Sie dazu?
Van Dellen: Das ist keine gute Entwicklung. Natürlich kann es vorkommen, dass ein Lehrling einmal länger im Betrieb bleiben muss, aber das darf nicht zur Norm werden. Die Freizeit ist vielen Jugendlichen sehr wichtig und das sollte der ausbildende Betrieb respektieren.
An welchen Wettbewerben nehmen Ihre Lehrlinge teil?
Van Dellen: Es gibt seit fünf Jahren einen eigenen Lehrlingswettbewerb für PKAs in Vorarlberg und seit drei Jahren einen Bundeswettbewerb. In diesem Jahr hat mein Lehrling Sophia Draxl den Landeswettbewerb gewonnen und wird Vorarlberg auf dem Bundeswettbewerb in Graz vertreten.
Welche Karrieremöglichkeiten bieten sich den jungen Apothekern?
Van Dellen: Unsere Lehrlinge können nach dem Lehrabschluss weitere Ausbildungen in der sogenannten PKA-Akademie machen. Dort können sie unter anderem eine Ausbildung zum Kosmetikspezialisten machen oder sich in der Warenwirtschaft weiterbilden. So ergeben sich Spezialisierungen, die sie in einer Apotheke unersetzbar machen.
Zur Person
Christof van Dellen
Ausbildung: Studium der Pharmazie
Laufbahn: Apotheker in Schruns
Alter: 53
Familie: verheiratet, 2 Kinder
Hobbys: Pfadfinder, Obmann der WIGE Montafon, Sport, Motorradfahren
HP Firma: www.kurapo.at