Arbeitsmarkt-Aufwind im Land hält weiter an
Arbeitslosenzahl in Vorarlberg ist auch
im September zurückgegangen.
Bregenz. (VN) Erfreuliche Nachricht für Vorarlberger Sozial- und Wirtschaftspolitiker, vor allem aber für viele Arbeitssuchende im Land. Das laue Lüftchen, das im Sommer am Arbeitsmarkt einsetzte, hat sich zu einem stärkeren und erfreulichen Aufwind entwickelt. Die Arbeitslosigkeit im Land verringerte sich nämlich sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr.
Gewinner und Verlierer
Profitieren von dieser Entwicklung konnten allerdings nicht alle Personengruppen: Bei den Un- bzw. Geringqualifizierten, den über 55-Jährigen, mit Abstrichen auch bei den unter 20-Jährigen, den Ausländerinnen und Ausländern sowie in den Hilfsberufen nahm die Arbeitslosigkeit weiterhin zu. „Vor allem wenn – wie dies oft der Fall ist – für Vorgemerkte diese Merkmale mehrfach zutreffen, bereitet die Wiedereingliederung ins Beschäftigtensystem größere Schwierigkeiten“, stellt AMS-Chef Anton Strini anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Zahlen fest.
Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um 189 oder zwei Prozent auf insgesamt 9430. Da im selben Zeitraum auch die Zahl der Schulungsteilnehmer um 154 (-6,6%) auf insgesamt 2176 abnahm, reduzierte sich die Zahl der Jobsuchenden in Vorarlberg innert Jahresfrist um 343 oder 2,9 Prozent. Somit waren in Vorarlberg Ende September insgesamt 11.606 (5662 Männer und 5944 Frauen) Personen auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Österreichweit stellte sich die Situation auch Ende September wieder ungünstiger dar. Hier erhöhte sich die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 522 oder 0,1 Prozent auf insgesamt 391.939; dabei zeigte sich ein deutliches „Ost-West-Gefälle“. Noch stärker als in Vorarlberg verringerte sich die Arbeitslosigkeit in Tirol (-6,9%), in Salzburg (-4,5%) und in der Steiermark (-3,0%). Niederösterreich (+2,7%), Wien (+2,5%) und das Burgenland (+0,1%) mussten auch Ende September wieder einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Kauf nehmen.
Probleme für Ungelernte
Auch die Arbeitslosenquote (darin werden Schulungsteilnehmer nicht mitgezählt) lag in Vorarlberg am Monatsende mit 5,6 Prozent deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 8,2 Prozent. Ungeachtet der zuletzt positiven Entwicklung darf aber nicht übersehen werden, dass die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg noch immer hoch ist.
Mit den größten Problemen auf dem Arbeitsmarkt haben unverändert die ungelernten und gering qualifizierten Kräfte zu kämpfen. 48,3% aller Jobsuchenden konnten nämlich keinen bzw. nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen. Darunter befanden sich überproportional viele ausländische Staatsbürger.
Deutlich zugenommen – nämlich um 442 oder 22,9 Prozent auf insgesamt 2371 – hat im Vergleich zum Jahr 2015 auch die Zahl der beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg gemeldeten offenen Stellen.