„Erhebliches Potenzial“

Foto- und Elektronikhändler Hartlauer sucht in Vorarlberg neue Standorte.
Schwarzach, STeyr. (VN-sca) 1971 hat der gelernte Fotograf Franz Josef Hartlauer sein erstes Fotofachgeschäft am Stadtplatz in Steyr gegründet. Mit offensiver Werbung, in deren Mittelpunkt er selbst stand, wurde der Fachhändler schnell bekannt, die Kette wuchs auf heute 160 Filialen und erlebte gute wie schwierige Zeiten. Erfolgreich blieb Hartlauer letztendlich durch Agieren und Reagieren in einem sich stark verändernden Umfeld. Mit dem Standort Vorarlberg ist Robert Hartlauer, der die Führung des Unternehmens nach dem Tod seines Vaters mit 24 Jahren übernommen hat, zufrieden. Man wolle hier weiter expandieren, so der Unternehmer im VN-Gespräch.
45 Jahre Hartlauer: Wie ist das Unternehmen im Jubiläumsjahr aufgestellt? Wie entwickelt sich Hartlauer in einem völlig neuen Marktumfeld weiter?
Hartlauer: Hartlauer ist grundsätzlich sehr positiv aufgestellt. Wir haben vier voneinander getrennte Säulen: Foto, Handy, Optik und Hörgeräte. Bei drei dieser Säulen sind wir stückzahlmäßig Marktführer in Österreich. Wir beschäftigen insgesamt 1500 Mitarbeiter – 1360 davon sind vollzeitbeschäftigt.
Was sind die größten Herausforderungen im Detailhandel?
Hartlauer: Die größte Herausforderung im Detailhandel liegt sicher in der lückenlosen und 100-prozentigen Digitalisierung des Unternehmens, damit Kunden von morgen in der immer mehr verschmelzenden On- und Offline-Welt optimal betreut werden können. Hartlauer hat hierzu ein großes Projekt laufen. Wir nennen es „HFB“, was für „HartlauerFutureBase“ steht. Das Ziel dabei ist die komplette Ausrichtung der Prozesse und die zukunftskonforme Planung sowie Optimierung der IT-Landschaft.
Wie haben sich die Schwerpunkte verändert, wie werden sie sich weiter verändern?
Hartlauer: Handel ist Wandel und Handel bleibt Wandel. Je nach Säule gibt es permanente Neuausrichtungen, schließlich ist Hartlauer bekannt dafür, Veränderungen nicht als Letzter, sondern eher als Erster einzuleiten.
Hartlauer in Vorarlberg. Wie entwickeln sich die Geschäfte, gibt es besondere Pläne? Profitieren Sie von Schweizer Kunden in ihren Geschäften?
Hartlauer: Es läuft sehr gut. Wir haben fünf Geschäfte in Vorarlberg. Momentan suchen wir in ganz Vorarlberg neue Standorte beziehungsweise größere Geschäfte. Wir sehen in Vorarlberg noch ein erhebliches Ausbaupotenzial.
Die Hartlauer Schneewette hat bei den Kunden schon Kultstatus. Haben auch schon Vorarlberger gewonnen?
Hartlauer: Ja, im Jahr 2011 haben unsere Kunden in Vorarlberg gewonnen. In Summe wurden damals über eine Million Euro in bar an Kunden zurückbezahlt. Natürlich wünschen wir uns auch heuer wieder Schneefall – für uns und unsere Kunden! Da wir jedes Jahr versichert sind und eine hohe Versicherungsprämie zahlen, wäre es tatsächlich das Schönste für mich, wenn es am 24. Dezember schneit und es zur Rückzahlung kommt. Aber auch so profitieren Kunden bei uns – nämlich durch erstklassige Beratung und erstklassiges Service, unabhängig von der Wetterlage.
Hartlauer Fakten
» Gegründet: 1971
» Geschäftsführung, Gesellschafter: Robert Hartlauer, Löwenholding
» Mitarbeiter: 1500
» Filialen: 160, davon 5 in Vorarlberg
» Umsatz 2015: 210,32 Mill. Euro
» EGT 2015: 3,09 Mill. Euro
» Geschäftsfelder: Foto, Handy, Optik und Hörgeräte