Dornbirns Politik streitet weiter über Messepark

Markt / 14.12.2016 • 19:36 Uhr
Wo es ums Einkaufen in Dornbirn geht, bleibt die Messepark-Erweiterung ein Streitthema.  Foto: VN/Steurer
Wo es ums Einkaufen in Dornbirn geht, bleibt die Messepark-Erweiterung ein Streitthema.  Foto: VN/Steurer

Parteien-Hickhack wegen Messepark-Erweiterung geht munter weiter.

Dornbirn. (ha) Wenn in der Dornbirner Stadtvertretung über die Erweiterung der Fußgängerzone geredet wird, kommt automatisch der Messepark ins Spiel. SPÖ und FPÖ treten vehement für die von den Betreibern gewünschte Vergrößerung der Verkaufsfläche ein. Der ÖVP ist das Ausmaß der geplanten Erweiterung zu groß.

Einig sind sich alle: Um den Innenstadthandel zu stärken, soll die Fußgängerzone in Richtung westliche Innenstadt erweitert werden. Beim Messepark scheiden sich allerdings die Geister. FPÖ, SPÖ und Neos stellen sich hinter eine Erweiterung der Verkaufsfläche. FP-Stadtrat Walter Schönbeck wirft der Bürgermeisterpartei vor, mithilfe der Grünen die Zustimmung für einen Ausbau im Sinne der Betreiber zu verweigern. „Entweder gibt es die freie Marktwirtschaft, oder es gibt sie nicht“, unterstellt der FP-Stadtparteichef der ÖVP mangelnde Wirtschaftskompetenz.

„Kauft anderswo ein“

Ja zur Modernisierung und Erweiterung des Messeparks sagt auch die SPÖ. „Nur so kann Dornbirn seine führende Position als überregionale Einkaufsstadt behalten“, warnt SP-Chef Gebhard Greber vor negativen Folgen für den gesamten Handel. „Wir sind dagegen, den Messepark und  die Innenstadt gegeneinander auszuspielen, wie es ÖVP und Grüne tun.“

Noch deutlicher wurde auf der Sitzung der Stadtvertretung Neos-Mandatar Horst Schneider: „Die Stadtpolitik sagt den Menschen: Kauft anderswo ein, in Dornbirn wollen wir euch nicht haben.“ Bregenz bekomme voraussichtlich ein Einkaufszentrum, Lustenau ein Ikea-Möbelhaus, und in Dornbirn dürfe das führende Einkaufszentrum nicht ausbauen, obwohl kein Quadratmeter zusätzlicher Grund verbraucht werde.

Bürgermeisterin Andrea Kaufmann kann die Aufregung nicht verstehen und verweist darauf, dass sich die ÖVP als einzige Fraktion beim Land für eine maßvolle Erweiterung des Messeparks eingesetzt habe. Die laufenden Kleinkriege zwischen Befürwortern und Gegnern führten lediglich dazu, dass sich Dornbirn im ganzen Land lächerlich mache, so die Stadtchefin.

Für die Innenstadt

Einig sind sich alle, dass die Innenstadt eine Auffrischung benötigt. „Zu diskutieren sind einheitliche Öffnungszeiten auch im Zentrum, Höhe und Zeitraum der Parkplatzgebühren, Teilüberdachungen, eine gemeinsame Marke Dornbirn oder ein Shuttlebus zwischen Messepark und Innenstadt“, hat Greber klare Vorstellungen, wie mehr Kunden angelockt werden könnten. Schneider stellt fest, dass gute Geschäfte auch in der City gut laufen. Es brauche aber ein funktionierendes Parkleitsystem.

Entweder gibt es freie Marktwirtschaft, oder es gibt sie nicht.

StR. Walter Schönbeck, FPÖ