“Wir agieren in der realen Welt”
Vorarlberger Finanzwirtschaft pocht auf Regionalität und damit Nähe zum Kunden.
Dornbirn. (VN-sca) Der Ort der Präsentation war mit Bedacht gewählt: Die Sky Lounge des Dornbirner Panoramahauses sollte den Ausblick auf den Tätigkeitsbereich der Vorarlberger Banken und Versicherungen bildlich vor Augen führen. Aber dichter Nebel verhinderte diesen regionalen Rundblick. Für diesen sorgten dann der Sprecher der Vorarlberger Banken, Wilfried Hopfner Raiffeisen Landesbank, und Versicherungssprecher Robert Sturn (Vorarlberger Landesversicherung), welche die aktuelle Informationskampagne der Wirtschaftskammer-Sparte vorstellten.
Thema Digitalisierung
Denn auch die heimische Finanzwirtschaft beansprucht den Trumpf „Regionalität“ für sich und untermauert das mit Zahlen. So haben die Vorarlberger Banken innerhalb eines Jahres 6880 Immobilien finanziert, und 6820 Privatkredite vergeben. Sie beschäftigen im Land 3261 Mitarbeiter, die heute andere Qualifikationen erfüllen müssen als ihre Vorgänger, die noch auf die Berufsbezeichnung „Bankbeamte“ hörten. 14.750 Finanzierungen wurden von den Bankern ermöglicht, Vereine und gemeinnützige Organisationen wurden in einem Jahr mit 4,7 Millionen Euro unterstützt. Die Digitalisierung ist in der Branche ein großes Thema, die Umbrüche merken die Kunden durch neue Services, aber auch, wenn Filialen geschlossen werden. Persönliche Betreuung ist dennoch Trumpf, so Hopfner, denn im Gegensatz zu Internet-Banken „agieren wir in der realen Welt“. Die Beratung sei inzwischen intensiver, die persönliche Nähe gerade bei wichtigen finanziellen Entscheidungen wichtig.
Betreuung vor Ort
Das sieht auch Versicherer Sturn so. Der Betreuer vor Ort bleibe trotz aller Umbrüche und eines geänderten Kundenverhaltens ein wichtiger Partner für die Versicherten. „Da können Internet-Versicherungen nicht mithalten.“ Etwa dann, wenn der Schadensfall eingetreten ist. Und das tut er auch in Vorarlberg oft. So wurden innert eines Jahres 31.720 Haushalte und Gebäude nach einem Schaden wieder instand gesetzt, 70.020 Mal leisteten die 809 Versicherungsmitarbeiter finanzielle Hilfestellung. 138,3 Mill. Euro wurden ausbezahlt und Vereine sowie Schulen mit 1,567 Mill. Euro unterstützt.