Vorarlberger Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv

Markt / 02.01.2017 • 19:22 Uhr
Vorarlberger Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv

Mit dem Beginn der Wintersaison verringerte sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen auf 10.433.

Bregenz. „Die Entwicklung ist grundsätzlich positiv. Die positiven Wirtschaftszahlen wirken sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Das sieht man daran, dass es in allen Branchen einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen gibt.“

Das erklärt gegenüber den VN Bernhard Bereuter, Geschäftsführer des AMS Vorarlberg. Einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen habe es hingegen bei den bis zu 25-Jährigen und den über 50-Jährigen gegeben. Für Bereuter ist jedoch insgesamt schwer einzuschätzen, ob sich die aktuelle Situation auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt fortsetzen wird oder nicht. 

Weniger in Schulungen

Mit dem Beginn der Wintersaison im Fremdenverkehr verringerte sich die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen gegenüber dem vorangegangenen Monat um 560 (-5,1 Prozent) auf insgesamt 10.433. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Minus von 355 oder 3,3 Prozent. Die leicht positive Entwicklung der vorangegangenen Monate setzte sich auch am Jahresende fort. Der akute Schneemangel, der ein Skifahren in etlichen Regionen nicht ermöglichte, wirkte sich auf dem Arbeitsmarkt noch nicht bzw. nur sehr begrenzt (Liftpersonal) aus.

Da sich im Vergleich zum Vorjahr auch die Zahl der Schulungsteilnehmer(innen) leicht – um 11 oder 0,5 Prozent – auf insgesamt 2241 verringerte, waren in Vorarlberg Ende Dezember insgesamt 12.674 (7114 Männer und 5650 Frauen) Jobsuchende vorgemerkt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 366 bzw. 2,8 Prozent. Dabei fiel das Minus bei den Frauen mit 4,3 Prozent (-252) etwas höher aus als mit 1,6 Prozent (-114) bei den Männern.

Österreich: Leichter Rückgang

Österreichweit befanden sich zum selben Zeitpunkt insgesamt 471.169 Personen auf Jobsuche; in Summe um 4266 oder 0,9 Prozent weniger als im Dezember 2015. Abgesehen von Niederösterreich (plus 1,8 Prozent) und Wien (+0,9 Prozent) konnten dabei alle Bundesländer auf ein Minus verweisen.
Die vorläufige Arbeitslosenquote (SchulungsteilnehmerInnen) werden in dieser Quote nicht mitgezählt) lag am Monatsende in Vorarlberg mit 6,0 Prozent wieder deutlich unter dem österreichischen Schnitt von 10,3 Prozent und um 0,3 Prozent-punkte unter dem Vorjahreswert.

Problem Altersränder

Während die Arbeitslosigkeit im Haupterwerbsalter spürbar abnahm, zeichnen sich an den Altersrändern weiterhin deutliche Probleme ab. Bei den 25- bis unter 50-Jährigen verringerte sich die Zahl der Jobsuchenden innerhalb der Jahresfrist um 487 oder 6,6 Prozent auf insgesamt 6936. Demgegenüber erhöhten sich die Vorgemerktenbestände bei den über 50-Jährigen um 78 oder 2,6 Prozent auf insgesamt 3134 und bei den unter 25-Jährigen um 43 oder 1,7 Prozent auf insgesamt 2604. Bei den Jugendlichen kam das Plus zur Gänze bei den unter 20-Jährigen (+45 bzw. +6,0 Prozent) zustande; die 20- bis unter 25-Jährigen verzeichneten ein geringfügiges Minus (-2 bzw. -0,1 Prozent).

Ungenügende Ausbildung

Keine bzw. ungenügende Ausbildung stellten dabei das vorrangige Vermittlungshindernis dar. Zur Verbesserung der Arbeitsmarktchancen für Jugendliche wurde vom AMS und dem Land Vorarlberg ein breit aufgestelltes Auffangnetz für Jugendliche mit einer Vielzahl an Initiativen geschaffen, die sich nach dem individuellen Unterstützungsbedarf ausrichten.

Land Vorarlberg und Arbeitsmarktservice werden zusammen im Jahr 2017 über 11,4 Millionen Euro in die Jugendbeschäftigung investieren und damit einen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit leisten.

Bei den Älteren kamen noch vermehrt gesundheitliche Einschränkungen dazu und die geänderten Einstiegsbedingungen ins Pensionssystem erschwerten die Situation hier noch zusätzlich. Einen leichten Anstieg wiesen zudem die Ausländer(innen) auf.

Es ist schwierig zu sagen, ob der Trend noch weiter- geht.

Bernhard Bereuter