Funkstörung im Funkhaus

Rhomberg Bau will in Wien das geschichtsträchtige ORF-Funkhaus umbauen. Doch der Bau verzögert sich.
Wien, Bregenz. (VN-sca) Im Juni 2016 schien alles unter Dach und Fach: „Wir haben den Verkauf des Funkhauses in der Argentinierstraße zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Das renommierte Vorarlberger Bauunternehmen Rhomberg hat das klar beste Angebot gelegt und somit von uns, selbstverständlich vorbehaltlich der Zustimmung des Stiftungsrats, den Zuschlag erhalten“, so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und ORF-Finanzdirektor Richard Grasl in einem Schreiben an den Stiftungsrat. Und das obwohl prominente Künstler gegen den Verkauf protestierten.
Rhomberg Bau kam zum Zug, weil erstens der Kaufpreis stimmte, nämlich 35 Millionen Euro, und zweitens das Konzept Rücksicht auf die Geschichte des traditionsreichen Gebäudes nimmt: So sollen Radio Wien, FM 4 und der große Radiokonzertsaal weiter im Haus bleiben, während Rhomberg den übrigen Teil des riesigen Gebäudes zu Wohnungen umbauen wollte. Doch in der Planungsphase zeigte sich, dass das nicht so einfach wird: Die Baustruktur erlaubt keinen rentablen Umbau, auch die Statik könnte gestört werden, außerdem braucht der ORF während des Umbaus am Küniglberg Ausweichräumlichkeiten. Das bewog den ORF, den Verkauf neu zu organisieren. Nun soll der Verkauf in Modulen erfolgen, was Hubert Rhomberg bestätigt. „Unsere Leute sind derzeit zum Fahrplan für die Sanierung und den Umbau intensiv in Verhandlungen mit dem ORF“, so Firmenchef Rhomberg. Er nimmt damit Gerüchten, die in Wien kursieren und das Projekt schon begraben, den Wind aus den Segeln. Das bestätigt auch der ORF, der zu der Funkstörung im ORF-Funkhaus bestätigt, dass die entsprechenden Verhandlungen zwischen ORF und Rhomberg laufen. Durch die neuen Voraussetzungen wird sich allerdings die Fertigstellung verzögern.