„Bereitschaft, in neue Bereiche überzutreten“

Illwerke-VKW schwören Mitarbeiter im Festspielhaus Bregenz auf die Innovationsstrategie ein.
Bregenz. (VN-sca) Das Verkehrsaufkommen Richtung Festspielhaus Bregenz war am Dienstagnachmittag groß. Busse brachten Menschen mittels Sonderfahrt aus dem Montafon nach Bregenz, andere radelten via E-Bike oder nur mit Muskelkraft an den See, Elektroautos und auch ganz konventionelle Pkw suchten einen Parkplatz. Ziel der rund 600 Menschen war die Mitarbeiterveranstaltung des Energiekonzerns Illwerke-VKW, die diesmal besonders interessant war.
Denn beim Vorarlberger Energieerzeuger und -vertreiber wird sich in den nächsten Jahren einiges ändern. Der Zusammenschluss der bisher eigenständigen Kraftwerke und Illwerke hat Auswirkungen auf den beruflichen Alltag der insgesamt 1200 Mitarbeiter. Und der wird sich, daran ließ Vorstand Christof Germann keinen Zweifel, in den nächsten Jahren ändern. „Es muss niemand Angst haben“, war aber gleich zu Beginn seine Botschaft an die Mitarbeiter, „aber alle müssen wissen, dass sich die Jobs ändern werden.“ Er forderte Flexibilität ein, denn es gebe im Unternehmen Geschäftsfelder, die wachsen, und andere, die zurückgehen. Es brauche die Bereitschaft, in neue Bereiche überzutreten, „das ist auch eine Chance, sich zu verändern“.
Die Energiewirtschaft stehe insgesamt vor großen Veränderungen, „wir sind einfach unter Druck“, erläuterte Germann die Beweggründe für die Zusammenlegung. Und nennt ein Beispiel, das im Konzern für Kosten sorgt, die es in Zukunft nicht mehr geben soll: „Wir schicken im Jahr 2500 Rechnungen zwischen Illwerken und VKW hin und her“, das soll es in Zukunft nicht mehr geben. Und auch die Bürokratie soll künftig wegfallen, wenn etwa ein Illwerke-Mitarbeiter ein VKW-Auto verwenden wolle.
Das interne Effizienzprogramm „Na sicher“, das schon läuft, hat im vergangenen Jahr 16 Millionen Euro an Einsparungen gebracht. In Zukunft will der Energieversorger damit jährlich 25 Millionen Euro einsparen und ist dabei auf das Engagement der Mitarbeiter angewiesen.
Man sei für die Zukunft gut gerüstet, doch die Situation am Markt – das Preisniveau werde noch länger so bleiben, wie derzeit – erfordere mehr Effizienz, „damit wir auch in Zukunft attraktive Preise bieten können“. Dazu kommt der Umbruch in der Branche, die sich derzeit gerade neu erfindet. Über Disruption und Kulturwandel berichtete der Gastredner, Stadtwerke Düsseldorf-CEO Udo Brockmeier und zeigte auf, wie dort neue Geschäftsmodelle geschaffen wurden.