Rückgrat der heimischen Wirtschaft stärken

Markt / 14.06.2017 • 19:05 Uhr
WKV-Präsident Metzler: KMU tragen dazu bei, „dass selbst in schwierigen Zeiten das Schiff der heimischen Wirtschaft durch die raue See kommt“.
WKV-Präsident Metzler: KMU tragen dazu bei, „dass selbst in schwierigen Zeiten das Schiff der heimischen Wirtschaft durch die raue See kommt“.

Kleine und mittlere Unternehmen zu unterstützen, ist für die Wirtschaftskammer eine zentrale Aufgabe.

Feldkirch. Mehr als 90 Prozent der heimischen Unternehmen sind Klein- und Mittelbetriebe. Der Mittelstand bildet das Rückgrat der Vorarlberger Wirtschaft und steht im Zeitalter der Digitalisierung vor großen Herausforderungen.

Laut Definition beschäftigen Klein- und Mittelbetriebe zwischen zehn und 249 Mitarbeiter. Bei vielen dieser Unternehmen handelt es sich um gewachsene Familienbetriebe. Besonders die Tourismusbranche sowie das Gewerbe und Handwerk verfügen über überproportional viele kleine und mittlere Unternehmen.

Greift man das Gewerbe und Handwerk heraus, dann lässt sich sofort die Bedeutung der Klein- und Mittelbetriebe erkennen und sehen, welch große Rolle sie spielen. So ist das Gewerbe und Handwerk der wichtigste Arbeitgeber im Land. Außerdem bildet es mit Abstand die meisten Lehrlinge aus – mehr als die Industrie. Derzeit absolvieren rund 3200 junge Menschen im Gewerbe und Handwerk in 1061 Betrieben ihre Ausbildung zum Facharbeiter. Die Betriebe im Gewerbe und Handwerk sichern Wachstum und Beschäftigung im Land, brauchen keinen internationalen Wettbewerb zu scheuen und gehören zu den Besten in Europa.

Der Tourismus wiederum ist jener Wirtschaftszweig, der sich als besonders krisenresistent erweist. „Die Klein- und Mittelbetriebe in dieser Branche tragen dazu bei, dass selbst in konjunkturell schwierigen Zeiten das Schiff der heimischen Wirtschaft durch die raue See kommt“, sagt Hans Peter Metzler, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg.

Die Klein- und Mittelbetriebe zu unterstützen, betrachtet der Präsident als eine zentrale Aufgabe. Er hält dies vor allem auch deshalb für ein Gebot der Stunde, weil das Zeitalter der Digitalisierung die Firmen vor ganz neue, ungewohnte Herausforderungen stellt. „Für die Wettbewerbsfähigkeit der KMU und damit der heimischen Wirtschaft halte ich es für entscheidend, wie künftig mit den Chancen und Möglichkeiten umgegangen wird, die der Megatrend Digitalisierung offenbart“, hebt Präsident Metzler hervor.

Klein- und Mittelbetriebe – dabei handelt es sich in erster Linie um Familienunternehmen. Vorarlberg, das Land der Familienunternehmen: Rund 12.200 Unternehmen dieser Kategorie beschäftigen insgesamt etwa 110.000 Erwerbstätige. Familienunternehmen weisen eine herausragende Besonderheit auf: Ihre Unternehmensstrategie ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt – eine Strategie also, die solide und umsichtig ist und nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung abzielt. Gerade deshalb stellen sie eine dermaßen wichtige Säule für die Vorarlberger Wirtschaft dar. „Nicht zuletzt aus diesem Grund halte ich es für so wichtig, diese Firmen zu unterstützen und sie vor den Vorhang zu holen“, sagt Metzler.

Unterstützung seitens der WKV bekommen die KMU außerdem in Sachen Bürokratieabbau. „Wir haben in diesem Punkt zwar schon einiges erreicht, müssen aber noch viel weiter kommen“, betont der WKV-Präsident. „Die Unternehmer brauchen mehr Zeit, um sich um ihr eigentliches Geschäft zu kümmern, statt gegen bürokratische Hürden zu kämpfen.“