Zum Geburtstag gibt es volle Auftragsbücher

Gäbe es ein schöneres Jubiläumsgeschenk zum 20. Geburtstag als volle Auslastung?
Schwarzach. Die gute Konjunktur, gepaart mit günstigen Krediten, sorgt derzeit für ein breites Lachen auf dem Gesicht von Zimmerer Herbert Brunner. Die Vorarlberger Holzbaubetriebe seien derzeit gut bis sehr gut ausgelastet, berichtet er im Gespräch mit den VN. Für den Herbst wünscht sich der Obmann der Branchenvereinigung Vorarlberger Holzbau-Kunst dann aber doch weitere Aufträge. Dass die wirtschaftliche Lage so gut ist, ist umso beachtlicher, als die Kapazitäten seit Gründung der Holzbau-Kunst erheblich gewachsen sind. „Damals waren es 75 Betriebe, die sich die Aufträge teilten“, so Brunner, „heute haben wir 120 Betriebe, die sich den Kuchen teilen müssen.“
Rund 150 Millionen Euro setzten die Vorarlberger Zimmerer im vergangenen Jahr um, heuer könnten es etwas mehr werden, geht man von der bisherigen Entwicklung aus. Die Tätigkeit verlagert sich verstärkt in Richtung Sanierung und Erweiterung bestehender Objekte, deshalb wundert es nicht, dass sich die Branche von den neuen Sanierungsrichtlinien des Landes einen weiteren Schub erwartet. Die Sanierungsrate habe außerdem noch Luft nach oben, ist sich Holzbau-Kunst-Geschäftsführer Matthias Amann sicher.
Ebenfalls noch Spiel habe der mehrgeschoßige Wohnbau. „Wichtig wäre, dass die Wohnbauträger vermehrt Holz einsetzen“, so Brunner. „Es geht nicht nur um die Investitionskosten“, ergänzt Raiffeisen-Chef Wilfried Hopfner, sondern um die Kosten über die gesamte Lebensdauer der Gebäude. Raiffeisen feiert mit der Holzbau-Kunst Geburtstag, als Geburtshelfer habe man die Vereinigung von Anfang an unterstützt und ist auch Partner des Holzbaupreises 2017, bei dem es heuer wieder über 130 Einreichungen gab.Etwas mehr Holz könnten sich Brunner und Co auch im öffentlichen Bau vorstellen. Dabei gibt es durchaus Unterschiede. Im ländlichen Raum wird deutlich mehr Holz verwendet als in der Stadt, so Amann, der sich aber freut, dass besonders Kindergärten und Schulen in den meisten Fällen aus Holz gebaut werden. Im Export beschränken sich die Vorarlberger Zimmerer auf einen Radius von hundert Kilometer; Ausnahmen, wie Großaufträge in Hamburg und anderen Städten, bestätigen die Regel. Immer schwieriger werde der Schweizer Markt, der sich mehr und mehr abschottet, so Brunner.

Holzbau Fakten
Holzbau in Vorarlberg
» Betriebe: 120
» Jahresumsatz gesamt:
rund 150 Mill. Euro
» Aufträge 2016: rund 6700 (von Carport bis zur Messehalle)
» Mitarbeiter: 900
» Lehrlinge: 150
» Marktanteil Bau: ca. 25 %