Vorarlbergs Firmen gut gegen Krisen gewappnet

Vorarlbergs Unternehmen haben im Österreich-Vergleich die stärkste Kapitalbasis.
Schwarzach, Wien. (VN-sca) Im Rahmen einer Erhebung hat die Wirtschaftsauskunftei CRIF, die weltweit tätig ist und in Österreich zu den Branchenleadern zählt, die bis Ende 2016 eingereichten Bilanzen der Jahre 2013 bis 2015 von rund 100.000 österreichischen Groß-, Mittel- und Kleinunternehmen verglichen und kam zu einem für die heimische Wirtschaft durchaus guten Ergebnis: Die Eigenkapitalquoten der heimischen Firmen sind insgesamt positiv. Im Vergleich der Jahre 2014 und 2015 sind sie jedoch leicht zurückgegangen. So lag die durchschnittliche Eigenkapitalquote 2015 bei 34,9 Prozent, verglichen mit 36,1 Prozent im Jahr 2014.
Platz eins für Vorarlberg
Weit über diesem Durchschnitt ist die Eigenkapitalquote der Vorarlberger Firmen, die damit gut gegen etwaige Krisen gewappnet sind. Mit einer durchschnittlichen Eigenkapitalquote von 41 Prozent im Jahr 2015 belegen sie den ersten Platz im Bundesländerranking. Allerdings ist hier auch der größte Rückgang von 2014 auf 2015 zu verzeichnen: 1,8 Prozent minus. Das hat handfeste Vorteile für die Firmen. „Je höher die Eigenkapitalquote, desto stabiler und kreditwürdiger auch das Unternehmen, denn die Eigenkapitalquote ist ein bedeutender Parameter für die Bonitätsbewertung und hat entscheidenden Einfluss auf die Kreditvergabe sowie die Kosten einer möglichen Finanzierung. Gerade wenn es darum geht, zu expandieren oder in neue Betriebsmittel zu investieren, sind jene Unternehmen, die über viel Eigenkapital verfügen, klar im Vorteil“, erklärt Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF in Österreich.
Besonders gut kapitalisiert sind die kleinen und mittleren Unternehmen. So verfügten im Jahr 2015 insgesamt 80,2 Prozent der heimischen KMU über eine positive Eigenkapitalquote. Bei mehr als der Hälfte davon (54,19 Prozent) lag die Eigenkapitalquote bei über 30 Prozent, dem empfohlenen Richtwert für ein gesundes Eigenkapitalpolster. Aber immerhin 19,8 Prozent der Firmen weisen eine negative Eigenkapitalquote auf und sind somit stark überschuldet.
Nach Branchen ist der Dienstleistungssektor besonders gut aufgestellt. 27,5 Prozent können eine Eigenkapitalquote von über 80 Prozent vorweisen, dann folgt die Immobilienbranche, in der 19,15 Prozent der Unternehmen eine Quote von mehr als 80 Prozent aufweisen, und der Bereich Information und Kommunikation mit 16,77 Prozent.
Eigenkapitalquote
Eigenkapitalquote der Unternehmen nach Bundesländern 2015 (Mittelwert)
1. Vorarlberg 41 %
2. Tirol 38,4 %
3. Oberösterreich 37,4 %
4. Salzburg 35,5 %
5. Wien 33,9 %
6. Niederösterreich 33,9 %
7. Kärnten 33,4 %
8. Steiermark 32,1 %
9. Burgenland 31,2 %