Alpenländische drängt es im Land in die Höhe

Markt / 09.07.2017 • 18:46 Uhr
Niedrigstenergiewohnanlage der Alpenländischen in Göfis mit sechs Mietwohnungen. Foto: AWG

Alpenländische baut aktuell 16 Wohnanlagen. Forderung nach höherer Nutzungszahl.

Feldkirch. Vorarlberg braucht Wohnraum. Die Bauträger, ob nun gewerbliche oder gemeinnützige, bauen mit voller Kraft und balgen sich schon um die Gewerke, die volle Auftragsbücher, volle Terminkalender und demgemäß auch selbstbewusste Preise haben. Allein die Alpenländische Wohnbaugesellschaft hat derzeit 16 Projekte in Arbeit, berichtet deren Geschäftsführer Willi Muzyczyn im Gespräch mit den VN.

Er würde gerne noch mehr bauen. Gerne mehr Projekte, gerne aber vor allem Projekte mit einer höheren Baunutzungszahl. Der Baumanager weist auf die aktuelle Diskussion über Bodenverbrauch und leistbares Wohnen hin und kommt zum selben Schluss wie der Feldkircher Architekt Dietmar Werle, der vor Kurzem in den VN anhand eines Beispiels darlegte, wie beim Bau gespart werden kann, ohne auf Qualität zu verzichten, nämlich mit einer höheren Baunutzung. „Dadurch bekommt man außerdem mehr qualitativen Grünraum“, sieht Muzyczyn einen weiteren Vorteil, wenn man dem allgemeinen Ruf nach Verdichtung Taten folgen ließe. Wobei er wisse, dass die Bürgermeister in einer Zwickmühle seien, denn bei den angestammten Nachbarn könne man damit nicht punkten.

Ausgezeichnete Bauten

Der Zwang zum kostengünstigen Bauen habe auch aufgrund der nicht optimalen Baunutzungszahlen außerdem einen nicht zu vernachlässigenden Nachteil für die Vorarlberger Ortsbilder. “Die Qualität der Architektur leidet, man sieht im ganzen Land dieselben Klötze”, so Muzyczyn, der für sein Unternehmen in Anspruch nimmt, dennoch auf gute Gestaltung Wert zu legen. Er verweist dabei auf die Wohnanlage in St. Gallenkirch, die neben der Auszeichnung „best architects 17“ und dem „BHP’16 Bauherrenpreis“ auch mit klimaaktiv-Gold prämiert wurde.

Die Alpenländische Heimstätte ist aktuell in 33 Gemeinden von Hörbranz bis Dalaas und St. Gallenkirch präsent, heuer wurden bereits neun Wohnanlagen übergeben, im zweiten Halbjahr folgen weitere fünf, zwei sind in Planung. Derzeit ist das gemeinnützige Unternehmen vor allem im Vorderland aktiv. In Zukunft werde es zunehmend schwieriger und teurer, passende Grundstücke zu finden. Die Anregung, dass Pfarren Grundstücke zur Verfügung stellen, habe, so Muzyczyn, nicht gefruchtet. Zumindest die Alpenländische konnte sich in keinem Fall mit den geistlichen Grundbesitzern einigen.

Kennzahlen/Fakten

» Gesellschafter: Neue Heimat Oberösterreich Holding GmbH, Österreichischer Gewerkschaftsbund

» Geschäftsführung Vorarlberg: Wilhelm Muzyczyn

» Mitarbeiter: 12 Angestellte Büro Feldkirch 42 Innsbruck

» Bilanzsumme gesamt: ca. 677 Mill. Euro

» Projekte in Vorarlberg: derzeit 16 im Bau (25 Mill. Euro Bauumsatz ohne Grundstück)