Kurs auf 10-Milliarden-Marke

Markt / 16.07.2017 • 19:38 Uhr
Der Export ist maßgeblich für die positive Entwicklung der Wirtschaft im Land verantwortlich. Foto: VN/steurer
Der Export ist maßgeblich für die positive Entwicklung der Wirtschaft im Land verantwortlich. Foto: VN/steurer

Vorarlbergs Unternehmen steigern 2016 trotz Unsicherheiten Exportvolumen auf 9,51 Milliarden Euro.

bregenz. (VN-reh) Export und Vorarlberg kann man fast schon in einem Atemzug nennen. Denn wer in einem vergleichsweise kleinen Bundesland produziert, ist darauf angewiesen, neue Märkte zu erschließen und sich in neuen Ländern und Hoffnungsbranchen zu positionieren. Somit ist der starke Export maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Wirtschaft im Land so positiv entwickelt.

Und der Erfolgsweg geht weiter, wie die neuesten Zahlen zum Außenhandel der Vorarlberger Wirt­schaft zeigen. Noch nie wurden so viele Waren ausgeführt wie 2016. Insgesamt betrug der Wert nach vorläufigem Ergebnis 9,514 Milliarden Euro. Die Steigerung von 0,6 Prozent oder 58 Millionen Euro im Vergleich zu 2015 fiel zwar deutlich geringer aus als in den Vorjahren, liegt aber über dem Österreich-Durchschnitt. Denn österreichweit sank das Exportvolumen um 0,2 Prozent. Und auch beim Exportwert pro Einwohner liegt Vorarlberg im österreichweiten Vergleich mit 24.000 Euro am höchsten. Eine weitere wichtige Kennzahl ist die Exportquote (das Exportvolumen in Relation zum regionalen Bruttoinlandsprodukt). Diese liegt in Vorarlberg bei rund 58 Prozent.

Starker Produktionssektor

Somit hat sich die heimische Wirtschaft nicht nur national, sondern auch auf dem internationalen Markt einmal mehr bewiesen. Wer sind dabei die Erfolgsträger? „Der starke Produktionssektor trägt wesentlich zum Erfolg der Vorarlberger Exportwirtschaft bei“, sagt Landeshauptmann Markus Wallner. Das komme vor allem den Vorarlbergern zugute, die unter anderem von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt profitieren, die damit einhergehe. Denn mit der Exportwirtschaft sind viele Arbeitsplätze verbunden, und sie sei auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Wirtschaft in Vorarlberg besser entwickelt als im Rest Österreichs. Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser weist aber auch auf die strukturellen Rahmenbedingungen hin. „Die guten internationalen Leistungen der Vorarlberger Unternehmen lassen sich auch auf die Rahmenbedingungen unseres Wirtschaftsstandortes zurückführen.“

Krisenherden getrotzt

Was dennoch erstaunt: Trotz vieler weltweiter Krisenherde (Syrien, Irak, Libyen, Russland-Ukraine, Nordafrika, etc.) und teils widriger Rahmenbedingungen im internationalen Umfeld wie dem Brexit kam es zu einer stabilen Weiterentwicklung der Exporte. „Das ist keineswegs selbstverständlich und spricht für den Mut und die Innovationskraft der Vorarlberger Unternehmerschaft“, betont Wirtschaftskammer-Direktor Helmut Steurer. Der nach wie vor wichtigste Handelspartner Vorarlbergs ist dabei Deutschland. Dorthin gingen im vergangenen Jahr 29 Prozent des Exportvolumens. Dahinter folgen die Schweiz, Italien und China. Insgesamt konnte das Exportvolumen auf den meisten Märkten gesteigert werden. In die EU-28-Staaten um 2,4 Prozent, nach Nordamerika um 3,5 Prozent sowie nach Afrika um 5,3 Prozent. Und auch in die GUS-Staaten, wo die Exporte 2015 noch krisenbedingt um 27 Prozent stark gesunken waren, gab es im vergangenen Jahr wieder eine Steigerung von rund elf Prozent.

Von Beschlägen bis Bagger

Dabei ist die Branche der Eisen- und Metall­waren weiterhin jene, die am stärksten exportiert. Mehr als ein Viertel aller Exporte entfielen 2016 darauf. Hauptprodukte sind Beschläge, Rohre, Profile aus Eisen, Stahl oder Aluminium, Behälter oder Bleche. 20 Prozent der Exporte entfielen außerdem auf die Kessel- und Maschinenindustrie mit Gütern wie Kräne, Aufzüge, Seilbahnen, Bagger und Formteile vor der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

Wir alle profitieren vom internationalen Erfolg der Betriebe.

Helmut Steurer

Der Produktionssektor trägt wesentlich zum Erfolg bei.

Markus Wallner