Zu viel Arbeit, oder was?

Markt / 03.08.2017 • 16:36 Uhr
Die Antwort, ob die österreichischen Erwerbstätigen mehr oder weniger arbeiten, bleibt offen.
Die Antwort, ob die österreichischen Erwerbstätigen mehr oder weniger arbeiten, bleibt offen.

Statistiken sind flexibler als die Arbeitszeit der Arbeitnehmer in Österreich.

Schwarzach. (cro) Allzeit bereit und ständig greifbar. Ständig neue Arbeitsanforderungen. Und von den Überstunden erst gar nicht zu sprechen. Immer mehr Arbeitnehmer haben das Gefühl, dass das Arbeitspensum schier unendlich ist und nicht mehr zu bewältigen. Ein subjektives Gefühl, denn die Statistik sagt etwas anderes. Will man ihr Glauben schenken, arbeiten die Österreicher heute um durchschnittlich drei Stunden pro Woche weniger als noch vor zwanzig Jahren. Nämlich gerade mal 34,2 Stunden pro Woche. Doch wie sagt der Volksmund: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Denn die EEU-Statistikbehörde Eurostat sieht Österreich mit 42,9 Arbeitsstunden pro Woche im europäischen Spitzenfeld. Einzig die Griechen wären mit 44,5 Stunden pro Woche noch fleißiger. Wer also hat recht?

Arbeitszeit nimmt ab

Nimmt man die Zahlen genauer unter die Lupe, kann man feststellen, dass bei der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit die Überstunden aufgeschlagen, dafür aber Fehlzeiten durch Krankenstände oder den regulären Urlaub abgezogen wurden. Daher die Diskrepanz.

Und die Realität? Die besagt, dass alleine im ersten Quartal dieses Jahres eine Milliarde und 734 Millionen Arbeitsstunden in Österreich geleistet wurden. Und das liegt tatsächlich über dem Niveau des Vorjahres. 2016 waren es lediglich eine Milliarde und 676 Millionen Stunden. Nicht zu vergessen die Überstunden. Auch deren Anzahl ist gestiegen auf 63 Millionen. Das Hoch im Jahr 2007 haben sie jedoch längst noch nicht erreicht. Damals machten die Überstunden insgesamt 24,2 Prozent aus.

Zufriedenheit sinkt

Doch bleibt man bei der Wahrnehmung der Arbeitnehmer, darf es ruhig ein bisschen weniger sein. Versprechen wie die Arbeitszeitkürzung lassen sie sich daher auf der Zunge zergehen. Ebenso wie die geforderte Arbeitszeitflexibilisierung. Flexibel sind bis dato nur die Zahlen in den Statistiken. Eines ist am Ende des Tages gewiss. Egal wie viel Stunden gearbeitet werden oder auch nicht. Die österreichischen Arbeitnehmer sind verstimmt. Das wiederum hat die SD Worx in einer Studie genauer unter die Lupe genommen. Demnach bekundeten nur 68,8 Prozent ihre Zufriedenheit.