Schwellenländer in der Champions-League

Dornbirn. SCR Altach ist am Donnerstagabend durch den Einzug in das UEFA Europa League Play-off in eine neue Dimension vorgedrungen. Was die Weltwirtschaft betrifft, spielen die Schwellenländer, also die Entwicklungsländer auf der Schwelle zum Industrieland, längst in der Champions-League. Sie liefern maßgebliche Impulse für das Wachstum im Rest der Welt.
Laut Prognosen des Internationalen Währungsfonds soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf der Schwellenländer in den nächsten fünf Jahren um 32 Prozent wachsen. Schon in den vergangenen zehn Jahren fiel dieses Wachstum mit 64 Prozent deutlich stärker aus als in den Industrieländern (24 Prozent). Besonders die Schwellenländer Asiens stechen als Wachstumslokomotive hervor: Das BIP pro Kopf hat sich dort über denselben Zeitraum mehr als verdoppelt (+111 Prozent). Den Finanzmärkten kommt dabei zugute, dass die Inflationsraten in den letzten zehn Jahren von 6,7 auf unter fünf Prozent gesunken sind. Diesen Erfolg der Geldpolitik können die Zentralbanken für sich verbuchen. Die niedrigeren Inflationsraten bedeuten nämlich eine höhere Planungssicherheit, was für die Gunst der Investoren dienlich sein kann. Für die Entwicklung der Schwellenländer spielt China eine wesentliche Rolle. Der Trend geht in Richtung einer graduellen Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Erwartet wird nach den extremen Boom-Jahren eine „weiche Landung“ mit Wachstumsraten zwischen sechs und acht Prozent. Verglichen mit den Wachstumsraten der Eurozone und der Vereinigten Staaten fallen diese immer noch eindrucksvoll aus.
Positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der Schwellenländer haben die flexiblen Währungen. Im Krisenfall können sich die Währungen abschwächen, was schmerzliche Einschnitte in Gehälter oder Pensionen – siehe Griechenland – deutlich lindert. Die fallenden Rohstoffpreise in der ersten Hälfte dieses Jahrzehnts haben etwa den russischen Rubel und den brasilianischen Real geschwächt. Diese Währungsschwäche hat geholfen, die Rezession in diesen beiden großen Staaten zu überwinden. Auch in Indien hat die schwächere Rupie geholfen, das Defizit zu verringern und das Wirtschaftswachstum zu erhöhen
Anlegerinnen und Anleger, die vom prognostizierten Wachstum der Schwellenländer in den nächsten Jahren profitieren möchten, können mittels Fonds auch mit relativ geringen Beträgen einsteigen. Allerdings sollten die Risikoverträglichkeit für ein solches Investment und eine ausreichende Dauer der Veranlagung gegeben sein.
ines.frei@dornbirn.sparkasse.at
Veranlagungsspezialistin
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