Perspektive für Jugendliche ohne Job
2253 Jugendliche zwischen 15 und 24 in Vorarlberg sind arbeitslos. Nun wird Lehrstellenförderung erhöht.
Bregenz. (VN-reh) Die Arbeitslosigkeit in Vorarlberg entwickelt sich seit Jahresbeginn positiv. Die Zahl der Jobsuchenden ging fast ausnahmslos zurück, auch weil das Wirtschaftswachstum im Land wieder deutlich anzog. Wer sich aber nach wie vor am Arbeitsmarkt schwer tut, sind Menschen, die über keine entsprechende Ausbildung verfügen.
Insgesamt ist für Personen ohne berufliche oder schulische Ausbildung das Risiko, arbeitslos zu werden, viermal so hoch. Heute liegt die Arbeitslosenquote von Pflichtschulabsolventen bei 25 Prozent. Grund sind die gestiegenen Anforderungen. Der Bedarf an Hilfsarbeitern ging in den letzten Jahren stark zurück. Klassische Hilfstätigkeiten, für deren Ausübung keine Vorkenntnisse notwendig sind, gibt es so gut wie keine mehr.
Und das betrifft bei Weitem nicht nur Ältere. Denn mit Ende Juli 2017 waren es 2253 junge Menschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, die beim Arbeitsmarktservice Vorarlberg als arbeitslos vorgemerkt sind. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von 5,2 Prozent. Was deren beruflichen Einstieg erschwert: Rund die Hälfte der vorgemerkten Arbeitslosen zwischen 15 bis 24 Jahren in Vorarlberg haben maximal einen Pflichtschulabschluss in der Tasche. Dazu kommt, dass laut AMS die Kenntnisse in den wesentlichen Techniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen oft mangelhaft sind. Zudem fehle die berufliche Orientierung. Das erschwere es vielen Jugendlichen, sich für eine Ausbildung zu entscheiden, die ihren Interessen und Neigungen entspricht.
Im Rahmen der Ausbildungsgarantie, die es seit heuer gibt, bekommen junge Menschen bis 25 Jahre, die nicht ausreichend qualifiziert sind, Nachqualifizierungsangebote in Form einer Lehre oder einer schulischen Ausbildung. Für die Lehrausbildung erhöht das AMS nun die Förderung. Unternehmen erhalten ab 1. September für das erste Ausbildungsjahr ihres Lehrlings 900 anstatt wie bisher 755 Euro pro Monat. Nach Absprache sei diese erhöhte Förderung auch für das zweite Lehrjahr möglich. Für AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter ist das eine Win-win-Situation: „Mit einer abgeschlossenen Lehrausbildung verbessern sich die Chancen junger Menschen auf ein erfolgreiches Berufsleben enorm, und Unternehmen kommen so zu ihren Fachkräften.“
Am 1. September erfolgt traditionell der Lehrlingsstart. Dann beginnen Jugendliche mit ihrer Lehrausbildung. Im vergangenen Jahr waren es in Vorarlberg 2135 junge Menschen, um 2,5 Prozent mehr als 2015, die sich für diese Ausbildungsform entschieden haben.
Mit einer Lehrausbildung verbessern sich die Chancen.
Bernhard Bereuter