Lernen im Traditionsunternehmen

Erfahrene Ausbilder stehen eifrigen Berufseinsteigern im Handwerksbetrieb zur Seite.
Seit der Firmengründung 1977 werden bei BÖMAG Lehrlinge zum GWH-Installateur/innen oder Einzelhandelskauffrau/mann ausgebildet. Sie übernehmen diese Aufgabe seit fünf Jahren. Mit welchen Eindrücken?
ganahl: Es ist nicht immer einfach, alle Lehrlingen auf dem gleichen Ausbildungsstand zu halten, denn der Geselle hat maßgeblichen Anteil dabei und die Aufgabenbereiche sind sehr vielseitig. Da kann es schon vorkommen, dass ein Lehrling gewisse Vorzüge bzw. Benachteiligung in Bereichen hat. Man hat eben nach der Lehre noch nicht ausgelernt.
Wie schwer oder einfach ist es, die Jugendlichen auf das Berufsleben vorzubereiten?
ganahl: Wir arbeiten alle sehr nahe und viele Stunden zusammen, da können auch persönliche oder berufliche Probleme besprochen werden, denn man weiß aus eigener Erfahrung: „Lehrjahre in Kombination mit Pubertät sind keine Herrenjahre.“ Ich fühle mich aber sehr wohl mit meiner Aufgabe.
Was muss man als Ausbilder für Stärken mitbringen?
ganahl: Einfühlsamkeit, Soziale Kompetenz, Fachwissen, Umgang mit Stresssituationen.
Wie binden Sie die Eltern mit ein?
ganahl: Wenn keine auffälligen Probleme während der Lehrzeit entstehen, gibt es meist nur wenig Kontakt, da der Lehrling das Vertrauen zum Chef, den Mitarbeitern bzw. zum Lehrlingsausbilder hat. Wenn dies nicht gegeben sein sollte, werden die Eltern zu einem klärenden Gespräch eingeladen.
Wie gewinnen Sie den „Kampf um Talente“?
ganahl: Durch das „normale“ Schnuppern und der Präsenz an unterschiedlichen Schulen. Aber auch mithilfe der jährlichen Lehrlingsmesse, veranstaltet von Lehrbetrieben und der WIGE Montafon. Dabei können die angehenden Lehrlinge einen Teilbereich jedes Berufs einsehen.
Mit was punkten Sie?
ganahl: Primär ist es wichtig, jeden gleich gut zu behandeln und keinen Lehrling auszuschließen, dann soll man die Lehrlinge „selber machen lassen“, dies kontrollieren und die eventuellen Fehler aufzeigen, um das „Know-how“ des Monteurs/Ausbilders weiterzugeben. Learning by doing ist die beste Methode, sich selber zu entwickeln und aus Fehlern zu lernen.
Wie schaffen Sie es, dass High Potentials Ihnen die Treue halten?
ganahl: Während und nach der Ausbildung muss auf das Team und die Hilfsbereitschaft untereinander sehr geachtet werden. Ebenso sollen auf Wünsche und Anregungen eingegangen und Fortbildungsmöglichkeiten forciert werden.
Wie funktioniert Ihre Mitarbeiterbindung?
ganahl: Durch guten Kontakt miteinander. Bei Firmenausflügen, Fortbildungen usw. lernt man sich besser kennen, kann jeden Einzelnen besser einschätzen und weiß mehr über dessen Wünsche, Familienverhältnisse etc.
Wann harmoniert das Verhältnis Ausbilder/Lehrling?
ganahl: Wenn die Lust und Motivation zur Arbeit da ist, genauso wie Pünktlichkeit und das Bemühen, für alltägliche Probleme Lösungen zu finden, dann sollte es hervorragend klappen. Wünschenswert sind außerdem Selbstständigkeit, Sauberkeit und Kreativität.
Was ist den Lehrlingen wichtig?
ganahl: Meistens wollen sie viel lernen und möchten dies dann auch alleine in Eigenverantwortung anwenden, jedoch darf die Freizeit nicht zu kurz kommen.
Warum sind Sie ein mehrfach Ausgezeichneter Lehrbetrieb?
ganahl: Wir legen sehr viel Wert auf bestens ausgebildetes Personal und sind bestrebt, dies immer weiterzuentwickeln.
Zur Person
Daniel Ganahl
Ausbildung: Lehre zum GWH-Installateur, Meisterprüfung
Laufbahn: 1996–2000 Lehre bei Fa. Bömag, staatl. Skilehrerausbildung, div. andere Arbeitgeber, Auslandsjahr, Meisterprüfung, seit 2012 Bauleitung Bömag
Alter: 36 Jahre
Familie: ledig
Hobbys: Wandern, Fahrradfahren, Skifahren
Homepage Firma: www.boemag.at