Mitarbeiter der Großwäscherei Wozabal warten auf ihre Löhne

Markt / 28.08.2017 • 22:17 Uhr
Die Wozabal-Eröffnung in Rankweil 2015: Gastgeber GF Christian Wozabal (l.) und Senior-Chefin Rolande Wozabal.

Die Wozabal-Eröffnung in Rankweil 2015: Gastgeber GF Christian Wozabal (l.) und Senior-Chefin Rolande Wozabal.

Unternehmensgruppe, die auch Standort in Rankweil betreibt, kämpft mit Liquiditätsproblemen.

Linz, rankweil. (VN-reh) Die oberösterreichische Unternehmensgruppe Wozabal, die Miettextilien reinigt und aufbereitet, hat Liquiditätsprobleme. An insgesamt 725 Arbeiter – das entspricht drei Vierteln der Belegschaft – wurden im August die fälligen Löhne nicht ausbezahlt. Denn die Hausbanken haben die Konten gesperrt. Ein Insolvenzverfahren sei aber nicht geplant, erklärt Firmenchef Christian Wozabal. Er sei zuversichtlich, das Problem bis Ende September gelöst zu haben. Und das obwohl die ägyptische Misr-Bank Berichten zufolge bereits den Konkursantrag gestellt haben soll. 

Als Gründe für die prekäre Lage nennt Christian Wozabal unter anderem hohe Investitionen in den vergangenen drei Jahren, Probleme bei der Einführung der Mikrochip-Technologie sowie ein überdurchschnittlich hohes Wachstum von zwölf Prozent im Jahr 2015, das wiederum Investitionen forderte, sowie zu kurzfristige Finanzierungslinien. „Es gibt Gespräche mit den Hausbanken und mit dritten Finanzierungsgebern“, zeigt sich Wozabal weiterhin optimistisch. Schließlich laufe das operative Geschäft positiv, der Cashflow liege bei rund 34 Prozent, der Umsatz betrage 72 Millionen Euro.

Wozabal hat insgesamt sieben Standorte. Neben Linz, Lenzing, Enns, Bad Hofgastein, Klagenfurt und Tschechien gibt es seit Mai 2015 auch einen Betrieb in Rankweil. In die Großwäscherei im Kunert-Areal wurden rund sechs Millionen Euro investiert. Beliefert werden von dort die Vorarlberger Krankenhäuser sowie Seniorenheime, Hotels und Industriebetriebe. Beschäftigt werden in Rankweil rund 40 Mitarbeiter.

Einen Betriebsrat gibt es in Vorarlberg allerdings keinen. Denn Bestrebungen, einen solchen einzusetzen, waren im vergangenen Jahr gescheitert. Vonseiten der Gewerkschaft heißt es allerdings, die Mitarbeiter hätten derzeit keine Befürchtungen, dass die Wäscherei geschlossen werden könnte. Derzeit laufe der Betrieb normal weiter. Die Versorgung der Kunden sei nicht beeinträchtigt. Zudem sei man zuversichtlich, dass die Löhne bis Ende September gezahlt werden können.