Volle Auftragsbücher bei Künz

Neue Halle geht in Betrieb. Platz für die Kranmontage.
Hard In den Hallen des Harder Kranherstellers Künz könnte derzeit rund um die Uhr gearbeitet werden. „Die Auftragslage ist hervorragend“, berichten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Georg Schucht und Günter Bischof über das laufende Geschäftsjahr. Es zeichnet sich ein Rekordjahr für den Maschinenbauer ab. Das lässt sich am besten mit den Umsatzzahlen darstellen. „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals mehr als 100 Millionen Euro Umsatz gemacht, heuer werden es 130 Millionen sein“, so Bischof im Gespräch mit den VN. Der Rekordauftragsstand reicht weit über 2017 hinaus. Auch für 2018 hat der Kranhersteller bereits volle Auftragsbücher. Gerade hat eine US-Eisenbahngesellschaft sechs große Krane für ihren Güterbahnhof in Georgia/USA bestellt, zusätzlich zu den bereits 13 an anderen Standorten in den Vereinigten Staaten montierten.
Märkte USA und Europa
Die Aufträge für Künz-Krane kommen je zur Hälfte aus den USA und Europa. Von protektionistischen Maßnahmen habe man zumindest bisher nichts gespürt, klopfen Bischof und Schucht auf Holz. Es sei eher der Dollarkurs, den man genau beobachten müsse. Außerdem hat Künz seit 1998 einen Standort in North Carolina, wo allerdings nicht produziert wird, sondern die US-Kunden serviciert werden.
Die gute Geschäftslage und das kontinuierliche Wachstum der letzten Jahre ziehen auch Investitionen nach sich. Am Samstag feiert das Unternehmen die Inbetriebnahme der neuen Halle 5 in Hard, die rund zwei Millionen Euro gekostet hat. Eingeladen sind die Mitarbeiter und ihre Familien. In der neuen Halle mit einer Grundfläche von 1200 Quadratmetern werden die Krane und die Windenhäuser, die 45 Tonnen und mehr wiegen, zusammengebaut. Möglich wird das durch die zwei Laufkrane, die jeweils 25 Tonnen heben können. Die Halle wurde in etwa fünf Monaten errichtet, dabei sei darauf geachtet worden, dass die Mitarbeiter optimale Arbeitsverhältnisse vorfinden und mit Energie effizient umgegangen wird. Geheizt wird mit Erdsonden: „Das ist eine betonkernaktivierte Heizung“, präzisiert Schucht und verspricht den Mitarbeitern ein sehr gutes Raumklima. Auch die vom Lichtkonzern Zumtobel gelieferte LED-Beleuchtung helfe, Energie zu sparen.
Die neue Halle war dringend notwendig, um den Rekordauftragsbestand ohne Verzögerungen abzuarbeiten. Was Künz, der neben Hard auch in Groß St. Florian (Steiermark) und Kechnec in der Slowakei produziert, für ein weiteres Wachstum braucht, sind allerdings Mitarbeiter für alle Bereiche, von der Konstruktion bis zur Software. Wobei Kranbauer leichter zu finden seien als IT-Techniker. VN-sca

Künz GmbH Fakten
Umsatz 2017 (Prognose) 130 Millionen Euro (2016: 108 Mill. Euro)
Investitionen 2017 in Hard 2 Mill. Euro für neue Halle, insgesamt 4,5 Millionen Euro, u. a. 800.000 Euro für Drehmaschine
Export 91 Prozent
Mitarbeiter 223 in Vorarlberg (30 Lehrlinge), 195 an den Standorten in der Steiermark, Slowakei und USA
Geschäftsführung Günter Bischof, Georg Schucht, David Moosbrugger
Eigentümer Künz Holding