3000 neue Arbeitsplätze und trotzdem 33 Arbeitslose mehr

Markt / 02.10.2017 • 18:35 Uhr
3000 neue Arbeitsplätze und trotzdem 33 Arbeitslose mehr

Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage in Vorarlberg beinahe unverändert.

Bregenz Die stabile wirtschaftliche Entwicklung setzte sich auch im September fort. Doch die Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen in Vorarlberg sind nur minimal. Das hat verschiedene Gründe. Immerhin: Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten stieg gegenüber dem Vorjahr um 3000 oder knapp zwei Prozent. Allerdings hat sich auch das Arbeitskräfteangebot, vor allem durch den Zuzug aus dem Ausland, in etwa demselben Ausmaß erhöht. Deshalb veränderte sich die Zahl der arbeitslosen Menschen im Land kaum.

Ende September waren mit insgesamt 9463 Personen (4943 Männer und 4520 Frauen) um 33 oder 0,3 Prozent mehr Arbeitssuchende als vor einem Jahr beim AMS vorgemerkt. Wenn man die Schulungsteilnehmer, die sich in diesem Zeitraum um 92 auf insgesamt 2084 verringerten, mitberücksichtigt, ergab sich hingegen ein Minus von 59 bzw. 0,5 Prozent.

Mehr Stellenangebote

Dass die Arbeitslosenzahlen leicht gestiegen sind, ficht nicht an, dass es im Vergleich zum September 2016 deutlich mehr Stellenangebote heimischer Unternehmen gibt. Beim AMS Vorarlberg waren am Monatsende insgesamt 3238 sofort verfügbare offene Stellen gemeldet; um 867 bzw. 36,6 Prozent mehr als vor einem Jahr, so der Leiter des AMS Vorarlberg, Bernhard Bereuter. Obwohl in fast allen Bereichen gute Arbeitsmöglichkeiten bestanden, bereite die Wiedereingliederung von Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen sowie mit ungenügender Qualifikation nach wie vor große Schwierigkeiten, so Bereuter. Fast 30 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen, bei den über 50-Jährigen sogar beinahe die Hälfte. Auch die Bildungshürde ist kaum zu überwinden: 46,1 Prozenten aller Arbeitslosen konnten nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.

Zudem beeinflusste die verstärkte Betreuung der bleibeberechtigten Flüchtlinge durch das AMS die Zahlen entscheidend. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der Arbeitslosenbestand hier um 68 (+13,4 Prozent) auf 575, gegenüber dem Vorjahr sogar um 283 (+96,9 Prozent) Personen. Würden diese Personen herausgerechnet, hätte sich die Arbeitslosenzahl gegenüber dem September 2016 um 250 bzw. 2,7 Prozent reduziert.

Nach Altersgruppen betrachtet nahm die Zahl der Arbeitssuchenden vor allem bei den 25- bis 40-Jährigen (+107, +3,3 Prozent) sowie den 20- bis 25-Jährigen (+27, +2,3 Prozent) merklich zu, während sie sich bei den 40- bis 50-Jährigen um 110 (-5,4 Prozent) verringerte.  Österreichweit verringerte sich die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 6,3 Prozent auf insgesamt 302.843. Mit 5,5 Prozent lag die Arbeitslosenquote, die sich gegenüber 2016 in Vorarlberg um 0,1 Prozent verringerte, unter dem Bundesschnitt von 7,5 Prozent. VN-sca