Zurückhaltung in Sachen Gehalt

GEHALT Österreichs Unternehmen überweisen offenbar jeden Monat genügend Geld. Denn laut einer Umfrage der Jobbörse StepStone sind rund acht von zehn Arbeitnehmer mit ihrem Einkommen zufrieden. Bei Angestellten im Vertrieb, Handel und Einkauf sieht es etwas anders aus. Hier ist knapp jeder Vierte der Meinung, dass das Gehalt zu niedrig sei. „Hey Boss, ich brauch‘ mehr Geld“. Dieser alte Gassenhauer von Gunter Gabriel ist offenbar in heimischen Betrieben kein großer Ohrwurm. Denn prinzipiell sind Österreichs Arbeitnehmer keine großen Gehaltsverhandler. So haben, der Umfrage zufolge, 35,8 Prozent überhaupt noch nie nach mehr Geld gefragt. Und weitere 38 Prozent bitten nur alle zwei bis vier Jahre um eine Gehaltserhöhung. Insgesamt betrachtet sind die Österreicher auch nicht besonders eifrig, wenn es um ein höheres Gehalt geht: Nur 58,7 Prozent fragen aktiv nach mehr Geld und bei 14 Prozent geht die Initiative für eine Gehaltserhöhung sogar vom Vorgesetzten aus.

Die einzige Hoffnung: Mit steigender Berufserfahrung steigt auch die Selbstsicherheit in Sachen Gehalt. Während nur etwa die Hälfte (53,1 Prozent) der Angestellten mit weniger als fünf Jahren Berufserfahrung aktiv nach mehr Gehalt fragen, sind es bei Mitarbeitern mit mehr als 25 Jahren bereits 69,5 Prozent.

Zurückhaltende Frauen

Gleich 36,4 Prozent fragen nicht nach einer Gehaltserhöhung, weil sie sich nicht trauen, Angst vor der Reaktion haben oder es ihnen unangenehm ist. Besonders Frauen agieren dabei wesentlich zurückhaltender als Männer. Sie tendieren generell dazu, weniger zu fordern. Doch einen ordentlichen finanziellen Sprung zu machen, ist in Zeiten des steigenden Kostendrucks natürlich nicht einfach. Schließlich bilden Gehälter und Sozialleistungen in den meisten Unternehmen den größten Kostenblock.

Auf der anderen Seite sind die Anforderungen an die Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht stark gestiegen. Selbst Beförderungen werden teilweise ohne Gehaltserhöhung durchgeführt. VN-cro