„Weiße Samthandschuhe sind fehl am Platz“

Dornbirn Nicht nur Dienstleistungen und Produkte sollten fit für die digitale Zukunft werden, auch die Anforderungen an die Unternehmen selbst und damit die Unternehmenswerte rücken verstärkt in den Fokus. Die Kunden gleichen diese Werte des jeweiligen Unternehmens mit den ihren ab. Erst wenn sie damit übereinstimmen, wird eine Kaufentscheidung gefällt. Damit kommt eine emotionale Komponente ins Spiel. „Emotionale Strategien sind heute unumgänglich, um sich von der Konkurrenz abzusetzen“, ist auch Kate Hepberger, Art Director und Partner bei der Web-Agentur Massive Art, überzeugt. Doch wie kann die Übertragung ins Web geschehen?
„Digital first“ ist das Credo Ihrer Agentur. Haben Vorarlbergs Betriebe bereits diesen Weitblick?
Hepberger Wir spüren ein Umdenken bei unseren Kunden, wenn es darum geht, dem Thema „Digital“ einen höheren Stellenwert einzuräumen. In meinen Augen denken die meisten Unternehmen zu wenig umfassend über ihre digitale Strategie nach. Sie setzen sich nicht ausreichend mit dem wandelnden Markt und den sich verändernden Kundenbedürfnissen auseinander. Entscheidungsträger wissen, dass sie sich zunehmend damit befassen müssen. Es fehlt ihnen jedoch oft an Ressourcen, um ihre digitale Transformation nachhaltig voranzutreiben. Hier setzen wir an: Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Geschäftsprozesse zu transformieren, Potenziale zu erkennen und im digitalen Raum zu platzieren.
Warum scheitern Unternehmen im digitalen Raum?
Hepberger Viele CEOs denken noch zu stark analog. Selbst wenn digitale Strategien erarbeitet werden, sind diese meist nicht umfassend genug und sind somit zum Scheitern verurteilt. Unsere Aufgabe als digitale Spezialisten ist es daher, ein radikaleres Handeln zu fordern. Mit den weißen Samthandschuhen darf man das Thema nicht mehr angehen. Wir zeigen unseren Kunden anhand ganzheitlicher Strategien, wie sie ihre Produkte und Dienstleistungen fit für die digitale Zukunft machen.
Was sind aus Ihrer Sicht die Digitaltrends 2018?
Hepberger Vor einem Monat hatten wir einen der renommiertesten internationalen Trendforscher (David Mattin, UK) bei uns in Dornbirn zu Gast. Der Trend der „wahren Identifikation“ bestätigt meine Denkweise: Es geht nicht mehr nur darum, Dinge zu besitzen. Es geht auch darum, dass die Marke und deren Unternehmenskultur meinen Werten entsprechen. Erst dann entscheide ich mich für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Darüber kommuniziert und definiert man, wer man ist. Das eröffnet eine völlig neue Perspektive auf viele Bereiche unserer Arbeit. Ich finde diesen Gedanken spannend und er bestärkt meine Arbeitsvision.